Mitsubishi Eclipse Cross Testbericht
Alter Name, neues Format: Der Eclipse fuhr zwei Jahrzehnte lang als sportives Coupé in Mitsubishis Modellpalette. Heute steht der Eclipse – das „Cross“ im Modellnamen macht es möglich – als SUV mit coupéhaften Zügen im Angebot.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Mitsubishi Eclipse Cross: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Mitsubishi Eclipse Cross
Den fünfsitzigen SUV positionierte der japanische Hersteller zwischen den Mitsubishi SUVs ASX (kompakter) und Outlander (geräumiger). Die Konkurrenten kommen aus dem Kompakt-SUV-Segment und heißen Kia Sportage, Seat Ateca, Hyundai Tucson, Nissan Qashqai, Peugeot 3008 oder Skoda Karoq.
Im Vergleich steht der Mitsubishi Eclipse Cross auch in der Verarbeitung, mit leichten Abstrichen bei der Materialqualität, gut da. Und auch die Bedienung gibt einem keine Rätsel auf, denn die Schalter und Tasten sitzen, bis auf ein paar Ausreißer im Blickschatten des Lenkrads, an der richtigen Stelle.
Das Herz auf der rechten Brust trägt der Eclipse Cross auch beim Antrieb: Mit dem Allradantrieb, der für beide Motoren bestellbar ist, taugt der Mitsubishi SUV auch für Fahrten im leichten Gelände. Die Kraft kommt dabei von einem Benziner oder Diesel, die beide auch mit Automatik kombiniert werden.
Die fesche Coupélinie schmälert den Alltagsnutzen nur wenig, bis auf einige Volumenliter und weniger Übersicht. Der Eclipse Cross ist praktisch. Die Rückbank bietet eine Beinfreiheit wie in einer Oberklasselimousine und der Kofferraum lässt sich praktisch variieren. Bei der Ausstattung und auch der Sicherheit hat das eher komfortabel als sportiv abgestimmte Mitsubishi SUV auch viel zu bieten. Und das zum attraktiven Preis und mit Fünf-Jahres-Garantie, die bei der Konkurrenz nicht zum Standardrepertoire gehört.
Wie viel kostet der Mitsubishi Eclipse Cross?
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Mit dem 163 PS starken Benziner kam der Eclipse Cross, der mit dem gut ausbügelnden Fahrwerk und der indirekten Lenkung eher zu den komfortablen als dynamischen SUVs zählt, 2018 auf den Markt. Der 148 PS leistende Diesel gesellte sich 2019 hinzu.
Der Benziner
Den 1,5 Liter Hubraum des Vierzylinders stehen 1,5 Tonnen Gewicht gegenüber. Zu viel? Der Antritt ist noch etwas verhalten – typisch Downsizing. Mit einem halben Liter mehr Hubraum käme der Turbomotor besser vom Fleck. Dann legt der Benziner sich mit 250 Newtonmeter Drehmoment ins Zeug und final mit 163 PS.
Wer den Eclipse Cross mit der CVT-Automatik bestellt, die den Fahrleistungen auf dem Papier wenig schadet, muss wissen, dass das Aufheulen beim Vollgasgeben für diese Getriebeart typisch ist. Mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe hört sich manche Fahrsituation weniger dramatisch an.
Bestellt man den Benziner zusätzlich mit Allradantrieb und gibt man mehr Gas, steigt der Verbrauch über die von Mitsubishi angegebenen 6,7 bis 7,0 Liter/100 km. Mit zwei Litern mehr Super, die alle 100 Kilometer dem 63-Liter-Tank entweichen (Diesel: 60 Liter) sollte man schon rechnen.
Die Rechnung geht für Fahrer, die nicht so viel fahren, aber am Ende auf, denn schon der Benziner mit Allradantrieb und Automatik ist 2.200 Euro günstiger als der Diesel und mit den anderen beiden Varianten spart man noch mehr.
Der Diesel
Der Dieselmotor rechnet sich für Fahrer, die häufig auf Langstrecke unterwegs sind – ungeachtet der aktuellen Dieseldiskussion. Zwar hat der Eclipse Cross Diesel mit dem höheren Motorgewicht, der serienmäßigen 8-Gang-Automatik und dem immer eingebauten Allradantrieb mehr zu schleppen, aber der Verbrauch, der von Mitsubishi mit 6,9 Liter/100 km angegeben wird, liegt in der Praxis niedriger als mit dem Benziner.
Die Gründe hierfür liegen auch im niedrigeren Drehzahlniveau. Mit 388 Newtonmeter schiebt der sparsame 2,2-Liter-Vierzylinder schon aus dem Drehzahlkeller kraftvoll an. Seine Rauheit beim Kaltstart, die typisch für Selbstzünder ist, verläuft sich nach den ersten Metern. Dann arbeitet der gut gedämmte Dieselmotor zumeist im Hintergrund.
Platz und Praxistauglichkeit
Die im Vergleich zu den Konkurrenten flache Dachlinie macht den Unterschied, führt aber nicht zu großen Nachteilen. Der Heckbereich hat zwar Nachteile, aber nicht unbedingt dort, wo man sie erwartet. Der Heckspoiler vermasselt einem zwar die Übersicht, aber der extravagante Zuschnitt dem Eclipse Cross nicht das Raumangebot.
Der Einstieg geschieht bequem, auch wenn sich größere Erwachsene unter dem Türbogen ein wenig bücken müssen. Dann sitzt man bequem. Selbst als langer Erwachsener mit langen Beinen kommt man auf der Rückbank gut unter, was einen Grund hat: die verschiebbare Rückbank.
Die sorgt im 4,41 Meter langen Eclipse Cross für eine im Alltag höchst willkommene Variabilität. Dank der in acht Stufen neigbaren Rückbanklehne herrscht genug Platz über den Köpfen und dank der um 20 Zentimeter verrückbaren Sitzflächen wächst entweder die Beinfreiheit auf Oberklassemaß oder das Kofferraumvolumen.
Das lässt sich zwischen 378 und 485 Liter variieren (im Top: 359 bis 466 Liter). Wird die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücklehne flach gelegt, entsteht durch den doppelten Ladeboden eine völlig ebene Ladefläche, auf der 1.159 Liter unterkommen (Top: 1.140 Liter). Das ist nicht wenig, aber in die aufrechteren SUVs der 4,40/4,50-Meter-Klasse geht mehr hinein. Beispiele: Der Kia Sportage und Skoda Karoq nehmen es mit 503 bis 1.492 und 521 bis 1.630 Litern auf.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Drei Ausstattungslinien (und gelegentlich Sondermodelle) stehen zur Wahl. Zum Standardprogramm des Mitsubishi Eclipse Cross gehören die Linien Basis, Plus und Top. Alle drei Linien stehen allerdings nur für den 1,5-Liter-Benziner mit 6-Gang-Schaltgetriebe im Angebot. Die anderen Motor-Getriebe-Varianten lassen sich ausschließlich in den höheren Linien Plus und Top bestellen.
Eclipse Cross Basis
Es ist vernünftig sich mit dem Basismodell des Eclipse Cross zu begnügen, denn schon hier ist nicht nur das Wichtigste inklusive wie ein CD-MP3-Radiosystem mit USB-Audioschnittstelle, sondern auch eine Klimaautomatik, der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer und die verschiebbaren Rücksitze mit neigbarer Lehne.
Ebenso gehören zur Basisausstattung die Dachreling, das LED-Tagfahrlicht, die LED-Rückleuchten, die elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegel und die hinten abgedunkelten Scheiben.
Und auch um die Sicherheit ist es schon im Einstiegsmodell gut gestellt mit den sieben Airbags, dem ESP, dem Notbremsassistenten, dem Spurhalteassistenten, dem Fernlichtassistenten, dem Lichtsensor, dem Regensensor und dem Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung.
Eclipse Cross Plus
Der Eclipse Cross Plus verlangt im Vergleich zum Basismodell nach 3.700 Euro Zuzahlung. Dafür hat Mitsubishis SUV nicht viel mehr Sicherheit zu bieten, aber an der entscheidenden Stelle, denn die nun serienmäßige Rückfahrkamera entschärft das unübersichtliche Heck des Eclipse Cross.
Und auch sonst kommt man im Eclipse Cross Plus, der auf 18 statt 16 Zoll großen Rädern steht, auf seine Kosten mit der Zwei-Zonen-Klimaautomatik, dem automatisch abblendenden Innenspiegel, den elektrisch anklappbaren Außenspiegeln, der elektronischen Parkbremse, dem Multifunktionslenkrad und Schaltknauf in Leder, den Nebelscheinwerfern, der Sitzheizung vorn und dem schlüssellosen Fahrzeugzugang.
Ebenso deutlich legt der Plus bei der Multimedia zu mit dem Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Touchscreen, Touchpad, Digitalradio (DAB+) und Bluetooth-Schnittstelle mit Freisprecheinrichtung. Wer das Smartphone mit Android Auto oder Apple CarPlay einbindet, kann damit navigieren.
Eclipse Cross Top
Nun sitzt man im Topmodell, für das man im 1,5-Liter-Benziner mit Schaltgetriebe 5.500 Euro Aufpreis gegenüber dem Plus zahlt (andere Varianten: plus 5.700 Euro). Im Vergleich zum Basismodell ergibt sich sogar ein Preisunterschied von 9.200 Euro.
Dafür bekommt man das Maximum an Luxus, Infotainment und Sicherheit im Mitsubishi SUV geboten. Die Sitze sind mit Leder und Kunstleder bezogen, die Frontscheibe und das Lenkrad beheizbar, auch die Sitze hinten sind beheizbar und der Fahrersitz ist elektrisch verstellbar.
Der Fahrer blickt auf ein Head-up-Display (nur eine Ausfahrlösung, kein vollwertiges System) und genießt einen besseren Klang mit dem Rockford Fosgate Soundsystem.
Sicherheit und Schutz
Die Entscheidung für den Top lässt sich jedoch auch mit der Sicherheit gut begründen, denn nur in dieser Linie erhält man Sicherheitssysteme wie das geniale 360-Grad-Rundumsichtsystem, die Bi-LED-Scheinwerfer, den automatischen Abstandsregeltempomat, den Toter-Winkel-Assistenten und den Ausparkassistenten.
Und auch andere Extras wie das Navigationssystem (verzichtbar mit eingebundenem Smartphone) und das große Glasschiebedach sind nur im Top bestellbar. An Extras herrscht ansonsten Ebbe: Nur zwei Arten von Metallic-Lackierungen lassen sich ordern – das wars.
Im ADAC-Bremstest kam der Mitsubishi Eclipse Cross nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach leicht unterdurchschnittlichen 37,0 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.