Jaguar E-Pace Testbericht

Ein Jaguar F-Pace in kompakt? Mitnichten, der Jaguar E-Pace fährt sich sportiver und direkter als der große Bruder.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Sportives Handling
  • Attraktives Cockpit
  • Modernes Infotainment

Was nicht so gut ist

  • Zu hohes Gewicht
  • Hohe Preise
  • Keine alternativen Antriebe
Die wichtigsten Daten
Modell
Jaguar E-Pace
Fahrzeugtyp
SUV
Kraftstoffart
Benzin, Hybrid, Diesel
Reichweite (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viele Kilometer ein Elektroauto oder Hybrid rein elektrisch mit einer voll aufgeladenen Batterie im genormten WLTP-Zyklus zurücklegen kann.
69 km
Beschleunigung (0-100 km/h)
7,3 - 10,5 s
Anzahl der Sitze
5
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
494 Liter - 4 Koffer
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.411 mm x 1.900 mm x 1.649 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
33 - 185 g/km
Verbrauch
Gibt an, wie viel Energie ein Elektroauto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
20,9 kWh / 100km
Verbrauch (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kraftstoff das Auto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
1,4 - 8,2 l/100km

Jaguar E-Pace: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Jaguar E-Pace

Auf 4,40 Meter Länge geht die Form, auch wenn der E-Pace gedrungener wirkt als der 4,73 Meter lange F-Pace, knackig auf. Die Front macht Eindruck und aus der Heckperspektive steht Jaguars Kompakt-SUV mit 1,98 Meter Breite stämmig auf der Straße.

So ein bulliges Heck besitzt keiner in der Klasse, nicht der BMW X1, nicht der Audi Q3, nicht der Volvo XC40 und schon gar nicht der VW Tiguan. Das Jaguar SUV hat sich mit der coupéhaften Dachlinie nicht nur dem Sein, sondern dem schönen Schein verschrieben. Trotzdem darf man, auf der Suche nach einem zugleich attraktiven und vernünftigen Kompakt-SUV, einsteigen.

An der gelungenen Kombination aus flinkem Handling und Komfort gibt es nichts zu kritisieren, wenn nicht die größten Räder, die das Abrollen über schlechten Belag holpriger gestalten, aufgezogen sind. Nicht umsonst hat der Beifahrer den vom agilen Sportler Jaguar F-Type bekannten Haltegriff zu seiner Linken: Der E-Pace fährt sich trotz seines erheblichen Übergewichts mit der direkten Lenkung überraschend agil und die Motoren, die ihre 150 bis 300 PS zumeist mit Allradantrieb auf die Straße schicken, machen es mit.

Welche Motoren im E-Pace eine gute Figur machen und welche Ausstattung sich in Jaguars attraktivem Kompakt-SUV empfiehlt, darüber lesen Sie in dieser ausführlichen Kaufberatung mehr.

Seine markanten Kurven stehen dem E-Pace gut und der E-Pace steht die Kurven gut. Das direkte Handling und die satte Straßenlage sorgen für mehr Fahrvergnügen als in anderen Kompakt-SUVs. Wer das von den kräftigen Motoren gut kaschierte Übergewicht und den recht hohen Preis akzeptiert, kommt im Jaguar E-Pace auf seine Kosten.

Wie viel kostet der Jaguar E-Pace?

Das Jaguar E-Pace Modell hat einen Listenpreis von 52.800 € bis 67.800 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 2.708 € sparen. Die Preise beginnen bei 51.459 € für Barzahlung.

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Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Zwei Liter Hubraum, vier Zylinder und Turboaufladung besitzen alle Diesel- und Benzinmotoren, die 150 bis 300 PS leisten und mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 9-Gang-Automatik kombiniert werden. Nur zwei Motoren im E-Pace sind mit Schaltgetriebe lieferbar und nur einer mit Frontantrieb.

Der Benziner

Ein Hoch auf den Einstiegsbenziner. Der 200-PS-Vierzylinder ist im E-Pace ein guter Einstieg und satte 8.000 Euro günstiger als der 300-PS-Topbenziner. Im Alltag arbeitet der Turbomotor akustisch zumeist im Hintergrund. Dem Vierzylinder haben sie auch bei Jaguar Laufkultur beigebracht.

Der P200 AWD hängt willig am Gas. Im Sportmodus mit noch mehr Drehmoment und er besitzt genügend Kraft, um auch auf der Autobahn flott unterwegs zu sein. Nur bei höherem Tempo geht ihm langsam der Saft aus.

Und die serienmäßige 9-Gang-Automatik? Sie erledigt in Kombination mit dem 200-PS-Benziner einen gefälligen Schaltjob. Auffälligkeiten? Wenn man aus niedrigen Drehzahlen und gleichmäßigem Dahinrollen plötzlich Vollgas gibt, vergeht ein Moment, bevor der Automat anpackt. Selbst im Sportmodus.

Der E-Pace P250 AWD, der für 2.800 Euro Aufpreis auf den P200 AWD in der Preisliste steht, entwickelt kaum mehr Drehmoment (365 statt 320 Nm), aber mehr Temperament und er läuft in der Spitze 15 km/h flotter. Damit empfiehlt sich die mittlere Leistungsstufe als goldene Mitte, da sich die Frage stellt, ob die nur leicht verbesserten Fahrleistungen beim P300 AWD durch 5.200 Euro Aufpreis gerechtfertigt sind.

Und der Verbrauch der Benziner? Der P200 und P250 verbrauchen in der Werksangabe 8,0 bis 8, 3 Liter/100 km und der P300 ungefähr einen halben Liter mehr. Im Test konsumierte der E-Pace P200 AWD mit 9-Gang-Automatik mit 10,5 Liter/100 km Super nicht gerade wenig.

Die Diesel

Wer niedrigen Verbrauch schätzt, fährt im E-Pace Diesel, denn ein Hybrid steht nicht im Angebot und auf Langstrecke sind die drei Diesel, die 150, 180 oder 240 PS leisten, eh sparsamer als jeder Hybrid-Benziner. Die Verbrauchswerte liegen zwischen 5,4 Liter im D150 Turbodiesel und 6,8 Liter im D240 Biturbodiesel. Kein Wunder, dass im Vergleich zum 68,5-Liter-Tank der Benziner im Diesel 55,7 Liter Tankvolumen genügen.

Der D150 ist das einzige Triebwerk im E-Pace, das mit Frontantrieb bestellbar ist und bei dem die volle Auswahl zwischen den Antriebs- und Getriebevarianten besteht. Man erhält den Einstiegsmotor entweder mit Frontantrieb und manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe, mit Allradantrieb und 6-Gang-Schaltgetriebe gegen 2.500 Euro Aufpreis oder für 2.430 Euro extra mit Allradantrieb und 9-Gang-Automatik. Egal, für welche Kombination man sich entscheidet, mit 380 Newtonmeter Drehmoment steht der Einstiegsdiesel gut im Futter.

Der 180-PS-Diesel, bei dem als einzigem weiteren Motor im E-Pace die Wahloption zwischen Schaltgetriebe und Automatik besteht, entwickelt mit 430 Nm maximalem Drehmoment etwas mehr Durchzugskraft, ohne dass sich die Fahrleistungen riesig verändern. Allerdings liegt die Mehrinvestition für die Mehrleistung bei nur 2.100 Euro.

Für 3.000 Euro, die der E-Pace D240 AWD im Vergleich zum D180 AWD mehr verschlingt, erhält man deutlich mehr Temperament. Mit dem Topdiesel, der 500 Nm und 240 PS an die vier Antriebsräder sendet, ist man ungefähr so flott wie mit dem 249-PS-Benziner unterwegs – aber, wie gesagt, weit sparsamer.

Der Plug-in Hybrid

Wer den E-Pace als Plug-in Hybrid fahren möchte, muss sich mit dem Motor P300e AWD zufrieden geben. Jaguar bietet keine Alternative an.

Die Werte des P300e AWD sind überzeugend. Der Wagen ist mit seinen 309 PS ausgesprochen schnell, kommt aber trotzdem mit attraktiv geringen CO2-Ausstoß- und Verbrauchswerten.

Platz und Praxistauglichkeit

Der Einstieg gelingt bei 1,65 Meter Höhe so bequem wie in anderen SUVs und damit einher geht eine leicht erhöhte Sitzposition, die einen guten Ausblick aufs Verkehrsgeschehen gewährt. Vorne sitzt man, ohne Problem bei der Kopffreiheit, bequem, und auch als langbeiniger Erwachsener dahinter. Nur in der Mitte der Sitzbank möchte keiner gerne sitzen, weil dort im E-Pace 4×4 der Kardantunnel verläuft. Und wenn das Panoramadach mitgeordert wird, reduziert sich auch die Kopffreiheit ein wenig.

Und die Ablagen? Der Jaguar E-Pace besitzt ein ordentliches Handschuhfach und ein brauchbares Fach in der Mittelkonsole für Utensilien. Viel mehr aber nicht. Der Kofferraum, der in der fünfsitzigen Grundkonfiguration 81 Zentimeter in der Länge und bei umgeklappter Rückbanklehne 157 Zentimeter misst, hat da mehr zu bieten.

577 bis 1.234 Liter können über die noch bekömmlich hohe Ladekante eingeladen werden. Damit leistet der E-Pace solide Pflichterfüllung. Im BMW X1 lassen sich 505 Liter und im VW Tiguan 615 Liter unterbringen. Nur beim zweisitzigen Transport mit flach gelegter Rückbank kommt unter der Heckklappe im BMW mit 1.550 Liter und im VW mit 1.655 Liter deutlich mehr unter.

Im Fach unter dem Kofferraumboden lassen sich Dinge, ohne dass sie Langfinger erblicken können, verstauen. Viel mehr Variabilität hat der E-Pace im Gepäckabteil aber nicht zu bieten, denn weder die Rücksitzbank lässt sich verschieben, noch der Beifahrersitz herunterklappen.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Erste Entscheidung, die Ausstattungslinie: E-Pace oder E-Pace Dynamic? Zweite Entscheidung, das Ausstattungspaket: S, SE oder HSE?

E-Pace

Das Basismodell, das sich mit der Kühlereinfassung und den Luftauslässen in Chrom zu erkennen gibt, rollt mit LED­-Scheinwerfern samt Begrüßungslichtfunktion, 2­-Zonen­-Klimaautomatik, Multifunktions-­Lederlenkrad und 8-­fach manuell verstellbaren Vordersitzen aus dem Verkaufsraum. Die beheizbaren Außenspiegel, die elektrische Parkbremse, die Berganfahrhilfe, das Reifendruckkontrollsystem und der Regensensor sind ebenso mit an Bord.

Das 10-Zoll-Touchscreen-Infotainment umfasst ein 125-Watt-Soundsystem mit digitalem Radioempfang (DAB+), die Sprachsteuerung, das Bluetooth fähige Telefonsystem, zwei USB-Buchsen und vier 12-Volt-Anschlüsse.

Und auch für die Sicherheit ist gut vorgesorgt mit dem Aufmerksamkeitsassistenten, dem autonomen Bremsassistenten, dem Spurhalteassistenten, dem Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, dem Licht- und Regensensor, der Einparkhilfe vorne und hinten sowie der Rückfahrkamera.

R-Dynamic

Hier machen auf den ersten Blick der mattierte Chrom an der Kühlereinfassung und den Luftauslässen, der sportlichere Frontstoßfänger und die Nebelscheinwerfer den Unterschied. Beim Einstieg fallen die Edelstahleinstiegsleisten mit R-Dynamic-Schriftzug, das Lederlenkrad mit Schaltwippen und R-­Dynamic­-Emblem, die Sportpedale und der Dachhimmel im Farbton Ebony über den Sportsitzen ins Auge.

Nach der Bestimmung der Basisausstattung geht es an die Ausstattungspakete, die gelegentlich noch von einem Sondermodell flankiert werden. Drei Pakete stehen zur Wahl, was in Verbindung mit der R-Dynamic-Linie sechs Varianten ergibt.

S Paket

Der E-Pace S steht auf 18-Zoll-Rädern und im Innenraum sitzt man auf 10-fach elektrisch und manuell verstellbaren Ledersitzen, die im E-Pace R-Dynamic S Kontrastnähte zieren.

Das Infotainment schließt das Navigationssystem, einen Wi­Fi-Hotspot, eine SIM-­Karte samt Datenvolumen und das Smartphone-­Paket mit ein, mit dem das Smartphone über Android Auto oder Apple CarPlay in die Multimedia eingebunden wird.

Ebenso zum Paket zählen der automatisch abblendende Innenspiegel, die elektrisch einklapp- und beheizbaren Außenspiegel mit Umfeldbeleuchtung und Abblendautomatik auf der Fahrerseite sowie die Verkehrszeichenerkennung mit adaptivem Geschwindigkeitsbegrenzer.

SE Paket

Der SE besitzt 19-Zoll-Räder, die LED-­Scheinwerfer verfügen zusätzlich über ein Fernlicht mit Abblendautomatik und die elektrischen Außenspiegel über eine Memory­-Funktion. Ebenso inklusive sind mit diesem Paket die elektrische Heckklappe, die 14-­fach verstellbaren Ledersitze und das Meridian Soundsystem mit 380 Watt Leistung, 10 Lautsprechern und Subwoofer.

Die Sicherheit erhöht sich durch das geniale 360-Grad-Rundumsichtsystem, den Kollisionswarner bei Rückwärtsfahrten und den Parkassistenten.

HSE Paket

Der HSE steht mit 20 Zoll auf großem Fuß. 18-fach verstellbare Vordersitze, die mit feinem Windsor-­Leder bezogen sind, sind hier ebenso mit von der Partie wie der schlüssellose Fahrzeugzugang und das eindrucksvolle 12,3-Zoll-Digitalcockpit, mit dem die Navikarte direkt hinter dem Lenkrad eingeblendet wird.

Die Sicherheitsausstattung beinhaltet den adaptiven Tempomat (ACC) mit Stauassistent, den Bremsassistenten für hohe Geschwindigkeiten und den Toter-­Winkel­-Spur-Assistenten samt Annäherungssensor. Auch dies sorgt für die gute Sicherheit des Jaguar E-Pace, die im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen honoriert wurde.

Mit weiterem reizvollen Zubehör wie dem Head-up-Display, dem Panoramadach oder dem beim Joggen am Handgelenk zu tragenden Active Key-Schlüsselband, steigt der schon im Basismodell nicht niedrige Preis.

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