Hyundai i30 Fastback N Testbericht
Das „N“ ist für Hyundai, was das „M“ für BMW und das „Cupra“ für Seat ist: erlaubtes Doping für Motor und Fahrwerk. Das „N“ steht für Nürburgring, wo der 275 PS starke Hyundai i30 Fastback N Performance erprobt und abgestimmt wurde.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Hyundai i30 Fastback N: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des Hyundai i30 Fastback N
Viel Leistung für einen guten Preis – Mit seinem reizvollen Preis-Leistungsverhältnis hat der Hyundai i30 Fastback N Performance einem Mercedes CLA oder einer Audi S3 Limousine bei sehr guter Qualität einen erschwinglichen Einstieg voraus. Zu seinen direkteren Konkurrenten zählen der VW Golf GTI und die über 300 PS starken Preis-Leistungs-Performer aus der Kompaktklasse, der Seat Leon Cupra, Civic Type R und Ford Focus RS.
Der ernsthafteste Konkurrent des i30 Fastback N Performance kommt aber mit dem i30 N Performance aus dem eigenen Haus. Mit dem schon 2018 präsentierten Steilheckmodell teilt sich der 2019 auf den Markt gebrachte Fastback die braven Tugenden der i30-Baureihe, die sicheren Fahreigenschaften, die einfache Bedienung und das moderne Infotainment. Aus der im Vergleich zum Steilheck tieferen Dachlinie resultieren aber auch Nachteile – diese sind allerdings verkraftbar.
Auf den ersten Blick erkennt man das Topmodell an den neuen Stoßfängern, den tieferen Schwellern und den mit 18 oder 19 Zoll großen Breitreifen satt gefüllten Radkästen. Im Innenraum machen jedoch nur ganz wenige Details den Unterschied zwischen dem Steilheck- und Fastback-Sportmodell: die hellblaue Sporttaste am Lenkrad (N-Taste), die rot umrandeten Luftdüsen und rote Stoffnähte.
Der Zweiliter-Vierzylinder-Turbo, der maximal 378 Newtonmeter an die Vorderräder schaufelt, macht im Vergleich zu den bis zu 140 PS starken Motoren im Fastback im N einen Riesenschritt in Richtung Fahrspaß. Das gilt auch für das Fahrwerk, die sehr gute Traktion und die serienmäßige Klappensteuerung, die akustisch höchste Laune macht.
Damit ist der Hyundai i30 Fastback N Performance eine reizvolle Partie für Junge und für Familienväter, denen die Dynamik mit dem Kinderwagen noch nicht ausgetrieben wurde, denn auch der passt in den sehr ordentlichen Kofferraum. So vernünftig sportlich ist das Sportmodell.
Im Hyundai i30 Fastback N Performance geht das fesche und sportive Fastback-Prinzip am sportlichsten und am attraktivsten auf. Mit mehr Fahrspaß als in den braveren Fastback-Varianten, mit denen sich der i30 Fastback N Performance die gute Alltagstauglichkeit teilt. So viel Alltagsnutzen und Fahrspaß zugleich sind selten. Das ist der Reiz. Und auch mit den fünf Jahren Garantie steht der i30 Fastback N Performance zu diesem Preis ziemlich alleine da.
Wie viel kostet der Hyundai i30 Fastback N?
Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß
Dem Fahrverhalten des i30 Fastback N Performance tut es spürbar gut, dass er mit dem Sportfahrwerk um einen Zentimeter tiefer liegt als der normale Sportback, mit der Lenkung direkter einlenkt und serienmäßig ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse besitzt, das die Traktion beim heraus beschleunigen aus engen Kehren stark verbessert.
Ein die Traktion noch weiter verbessernder Allradantrieb steht nicht im Angebot und ebenso nicht die im Fastback optionale 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik. In einem Sportmodell wie dem N Performance, wo knackiges und selbst bestimmtes Schalten auch einen Teil des Fahrspaßes ausmacht, vermisst man das allerdings herzlich wenig.
Der Benziner
Den 275 PS des Turbomotors stehen nur 1,5 Tonnen Gewicht gegenüber. Dies ist der Fahrdynamik höchst förderlich. In knapp über sechs Sekunden schießt der Hyundai aus dem Stand auf Tempo 100.
Maximal 378 Newtonmeter Drehmoment im Overboost sorgen für bulligen Schub und kraftvolles Zwischenbeschleunigen. Und werden die 275 Pferde bei 6.000 Touren frei gelassen, wiehert es am Abgastrakt hinten so herrlich kernig, derbe und grell, dass man gar nicht mehr vom rechten Pedal steigen möchte.
Dass der Motor leiser arbeitet, wenn man vom Gas geht und den Eco- oder Normal-Modus aktiviert, wird im Alltag als genauso angenehm empfunden.
Platz und Praxistauglichkeit
Der i30 Fastback N Performance fällt mit 4,46 Meter Länge um 12 Zentimeter länger und drei Zentimeter tiefer als der 4,34 Meter messende i30 N Performance mit Steilheck aus. Deshalb musste der Heckbereich leicht verändert werden, der von dem Diffusor, dem Doppelauspuff und der charakterbildenden dreieckigen Nebelleuchte dominiert wird.
Unverändert blieben dagegen die Vor- und Nachteile der Fastback-Variante. Die Rückbank bietet weniger Kopffreiheit im Vergleich zu Steilheck und Kombi, aber der Kofferraum mehr Platz als im Schrägheck.
Auf den Sportsitzen sitzt man gut und dahinter, wo dank gleichem Radstand von 2,65 Metern reichlich Bein- und Schulterfreiheit zur Verfügung steht, geht es um den Schädel enger zu. Die Kopffreiheit im i30 Fastback N Performance reicht ungefähr bis 1,80 Meter, dann touchiert die Frisur den Dachhimmel. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil aus der Sicht eines jungen Familienvaters: Der Sohn kann lange heranwachsen, bevor es im Sport-Hyundai auf der Rückbank eng wird.
Eng wird es immer beim Ausblick nach hinten. Man sieht fast nichts, denn der Blickkorridor des Heckfensters ist so schmal, dass man beim Rangieren besser gleich nur auf das Kamerabild der Rückfahrkamera schaut.
Aber ganz am Ende fällt dann doch etwas positiv aus. Der Fastback sieht nicht nur schicker als das Steilheck aus, sondern er offeriert auch etwas mehr Platz im Kofferraum – immerhin 50 Liter mehr. Sein Kofferraum schluckt nicht 395 bis 1.301 Liter, sondern 450 und 1.351 Liter. Nur im i30 Kombi geht mit 602 bis 1.650 Liter erheblich mehr hinein. Aber, vergiss nicht, Papa: Den gibt es nur als Nutztier und nicht in der feurigen N Performance-Variante.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Auch der Vernunftmensch kommt mit dem Aufpreis gut zu recht. Gegenüber einem i30 mit Schrägheck liegt der Mehrpreis des fescheren Fastback lediglich bei 600 Euro. Dafür sitzt man dann aber auch im fahrdynamischsten aller i30-Modelle, das mit reichlich Sport-, Sicherheits-, Infotainment- und Komfortausstattung glänzt.
i30 Fastback N Performance
Das Ausstattungspaket umfasst die wichtige Rückfahrkamera, die Voll-LED-Scheinwerfer, die 2-Zonen-Klimaautomatik, die Sportsitze, den Tempomat, die Lenkradheizung, die Sitzheizung vorne, das Smart Key Start-Stopp-System und die hinten abgedunkelten Scheiben.
Für das Infotainment ist gut vorgesorgt mit dem 8-Zoll-Touchscreen, dem digitalen Radioempfang (DAB+), den sechs Lautsprechern, den obligatorischen USB- und AUX-Anschlüssen, der Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Android Auto und Apple CarPlay, über die das Smartphone flott ins System eingebunden ist.
Den sportlichen Unterschied zum normalen Fastback machen die Zwischengasfunktion, die Launch Control, das Sportfahrwerk mit adaptiven Stoßdämpfern und das serienmäßige Sperrdifferenzial. Hyundais Sportler rollt auf 19-Zoll-Rädern mit Pirelli P Zero Bereifung und besitzt Features, die ihn noch fahrdynamischer machen: die N Performance Bremsanlage mit rot lackierten Bremssätteln und die Sportabgasanlage mit variabler Klappensteuerung.
Sicherheit und Schutz
Und auch um die Fahrzeugsicherheit, die von Dingen wie dem aktiven Spurhalteassistenten, dem Aufmerksamkeitsassistenten, dem City-Notbremssystem und den Parksensoren vorne und hinten unterstützt wird, muss man sich wenig Sorgen machen, denn schon der Hyundai i30 Fastback schnitt hier gut ab.
Im ADAC-Bremstest kam der Hyundai i30 Fastback 1.4 T-GDI nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach sehr guten 34,2 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.