Ford Mondeo Testbericht

Das Design der vierten Mondeo Generation, die zuerst in den USA verkauft wurde und hier lange nicht, ist unauffällig dezent, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis auffällig attraktiv.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Carwow nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Guter Dreizylinder
  • Sicheres Fahrverhalten
  • Hohe Zuladung

Was nicht so gut ist

  • Bedienschwächen
  • Großer Wendekreis
  • Unübersichtliche Ausstattungsliste

Ford Mondeo: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Ford Mondeo

Die Mondeo Limousine ist in der Minderheit, denn die Mehrheit aller Käufer entscheidet sich traditionell für den Mondeo Kombi, den sogenannten Turnier. Dabei überrascht die Mondeo Limousine, die als Vier- oder Fünftürer angeboten wird, gerade im Kofferraum. Der bietet bei voller Sitzplatzbelegung mit üppigen 550 Liter Volumen sogar mehr Platz als der Mondeo Turnier.

Platz ist im Mondeo also nicht das Problem. Dem entsprechend fallen der Innen- und Kofferraum großzügiger aus als bei vielen Konkurrenten. Zu denen gehören der VW Passat, Opel Insignia Grand Sport und viele, viele andere Mittelklasse-Limousinen.

Das Fahrwerk des Mondeo bietet, egal ob man sich für die Limousine oder den Kombi entscheidet, viel Komfort, viele Sicherheitsreserven und die Motoren allerhand Alternativen zum Benziner- und Diesel-Einerlei. Etwa einen gelungenen 1,0-Liter-Dreizylinderturbo, den man in einer fast 4,90 Meter langen Limousine nicht erwartet, oder den sparsamen Hybridantrieb, der im Mondeo trotz seiner 187 PS mit 3,9 l/100 km auskommen soll.

Viel Platz, viel Komfort, viel Sicherheit – das ist der Mondeo. Die Motoren machen ebenso einen guten Job. Der Dreizylinder ist ein außergewöhnlicher Antrieb in der Limousine. Und auch mit dem, wofür Ford seit Jahrzehnten steht, einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, weiß der Mondeo wieder einmal zu überzeugen.

Wie viel kostet der Ford Mondeo?

Der Ford Mondeo, der in der Basis noch unter 35.000 Euro startet, bietet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Konkurrent aus Wolfsburg, der VW Passat, ist auf jeden Fall teurer. Preislich auf ähnlichem Niveau wie der Ford liegen aber z. B. die Modelle Opel Insignia oder Skoda Superb. Weitere Mitbewerber sind der Toyota Avensis Touring Sports und der Hyundai i40 Kombi. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall.

Leistung und Fahrkomfort

Höheres Gewicht verschlechtert das Handling. Mit seinen 1,5 bis 1,7 Tonnen durchwedelt der Mondeo die Kurven etwas weniger leichtfüßig als der Vorgänger. Das höhere Gewicht sorgt aber auch dafür, dass der große Ford sicher, souverän und komfortabel auf der Straße liegt. Die adaptiven Dämpfer, die in den Modi Normal, Komfort und Sport verstellbar sind, kann man sich bei dem Fahrwerk getrost sparen. Auch ohne die ist das geschmeidige Komfortbild eine unbestreitbare Stärke des Mondeo.

Eine Besonderheit halten der Mondeo Vignale und Hybrid bereit. Beide sind ab Werk mit dem aktiven Geräuschunterdrückungssystem (Active Noise Cancellation) ausgestattet, das über drei im Dachhimmel sitzende Mikrofone die Motorgeräusche analysiert und sie mit entgegengesetzt schwingenden Klangwellen neutralisiert.

Dass dieses System nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis funktioniert, hat der Zweiliter-Dieselmotor mit 210 PS im Test bewiesen: Der Selbstzünder arbeitet wegen der guten Dämmung und der aktiven Geräuschunterdrückung kaum lauter als ein etwas rauer laufender Benzinmotor.

Platz und Praxistauglichkeit

„Premium“ bedeutet oft, der Optik und Haptik wird mehr Platz eingeräumt, als dann nutzbarer Platz zur Verfügung steht. „Ford Fahren“ bedeutet, es ist genau anders herum. Das bemerkt man im Mondeo sowohl beim Platznehmen als auch beim Laden.

Wer im Fond seine Beine ausstrecken kann, vergisst schnell, dass im Mondeo das eine oder andere Kunststoffteil durchaus eine hochwertigere Anmutung haben könnte. Das Raumgefühl auf den Vordersitzen und der Rücksitzbank ist luftig und die Bedienbarkeit wurde gegenüber dem Vormodell deutlich verbessert. Trotzdem bleibt bei der Steuerung des Infotainments noch Raum zur Verbesserung.

Die Bedienung über die Lenkradtasten und den Touchscreen geht bei manchem Hersteller intuitiver vonstatten. Die Menüs für Navigation, Klima, Radio und Telefon sind auf dem Monitor jedoch klar und übersichtlich angeordnet. Die Übersicht nach hinten leidet unter der flach verlaufenden Heckscheibe, weshalb Parksensoren und Rückfahrkamera im Mondeo nicht zum Luxuszubehör zählen.

Der Kofferraum des fünftürigen Mondeo fasst 550 bis 1.446 Liter und gehört damit in der Mittelklasse zu den großen Gepäckabteilungen. Im Turnier misst das Ladeabteil 525 Liter oder 1.630 Liter, wenn die Rückbanklehnen umgelegt wurden. Werden die im Fünftürer umgelegt, entsteht eine fast zwei Meter lange Ladefläche.

Die Ladekante sitzt etwas höher als beim Turnier, aber mit 66 Zentimeter immer noch tief. Bei der Zuladung trumpft der Mondeo dann ganz groß auf: Abhängig vom Motor und der Ausstattung dürfen über 700 Kilogramm transportiert werden. Lädt man im Mondeo Hybrid, dann hat der Kofferraum nur einen Nachteil: Er ist nicht ganz eben. Der Akku verursacht hier eine kleine Stufe im Ladeboden.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Den Kunden kann es freuen, dass die Aufpreise für die Ausstattungslinien und Extras fair ausfallen. Das macht das Studium der langen Preis- und Ausstattungsbroschüre nicht einfacher, sorgt aber dafür, dass ein gut ausgestatteter Mondeo am Ende günstiger kommen kann als ein mittelprächtig ausgerüsteter Passat.

Über den Umfang der Ausstattung entscheidet vor allem die Wahl der Ausstattungslinie. Fünf Linien und der Hybrid stehen zur Wahl.

Im Basismodell Trend gehören die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, das CD-Audiosystem mit USB-Anschluss und Lenkrad-Fernbedienung, die elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegel, das MyKey-Schlüsselsystem, der Berganfahrassistent und die Nebelscheinwerfer mit zur Serienausstattung.

In der Business Edition kommen im Vergleich zum Trend die Außenspiegel mit Umfeldbeleuchtung, das SYNC-Infotainment-Navigations-System mit AppLink und Touchscreen, die beheizbare Frontscheibe, beheizbare Scheibenwaschdüsen, der Tempomat, die Parksensoren und die beheizbaren Vordersitze hinzu. Diese Linie rollt statt auf 16-Zoll-Stahlfelgen auf 16-Zoll-Leichtmetallrädern.

Der Titanium verfügt gegenüber dem Trend zusätzlich über Außenspiegel mit Umfeldbeleuchtung, das SYNC-Infotainment-Navigations-System mit AppLink und Touchscreen, die beheizbare Frontscheibe, die beheizbaren Scheibenwaschdüsen und den Tempomat. Zusätzlich sind auch der automatisch abblendende Innenspiegel, die beheizbaren Sportsitze, der Fahrspur- und Fahrspurhalte-Assistent, der Müdigkeitswarner, der Fernlicht- und Scheinwerfer-Assistent und die Verkehrsschilderkennung mit an Bord. Diese Ausstattungslinie rollt auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Die ST-Line präsentiert sich sportlich. Zusätzlich zum Ausstattungsumfang des Titanium umfasst diese Variante die „ST-Line“-Einstiegszierleisten, das Full Body Styling Kit, Leder-Stoff-Sitze mit roten Ziernähten, das LED-Design-Tagfahrlicht, die Nebelscheinwerfer, Alupedale, das perforierte Sportlenkrad, das Sportfahrwerk und glanzgedrehte 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.

In der Topausstattung Vignale gehören Features wie die aktive Geräuschkompensation, die beheizbaren Sportsitze mit Memoryfunktion und wabenförmig abgestepptem Lederbezug, die adaptiven LED-Scheinwerfer, das SYNC-Infotainment-Navigations-System mit AppLink und Touchscreen und der Tempomat mit zum Ausstattungspaket. Für sicheres Vorankommen sorgen der Fernlicht- und Scheinwerfer-Assistent, der Fahrspur- und Fahrspurhalte-Assistent, die Verkehrsschilderkennung, der Müdigkeitswarner, der Regensensor und die Rückfahrkamera.

Von außen erkennt man den Mondeo Vignale am Kühlergrill in Wabenoptik, an den Nebelscheinwerfern mit Chrom-Umrandung, an den Einstiegszierleisten mit „Vignale“-Schriftzug und an den 18-Zoll-Leichtmetallrädern.

Beim Mondeo Hybrid, der auf dem Titanium basiert, gehören das regenerative Bremssystem und im Cockpit zwei Farbdisplays mit 10,7-cm-Bildschirmdiagonale mit zum Ausstattungsumfang. Die Pneus auf den Leichtmetallrädern haben hier das Format 215/60 R 16.

Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgsanorm

Eine Limousine, die mit 4,87 Meter Länge so repräsentativ ausfällt wie einst eine Mercedes S-Klasse, von einem Dreizylinder mit nur einem Liter Hubraum antreiben zu lassen, ist mutig – aber es funktioniert.

Die Benziner

Die Benzinmotoren leisten 125 bis 240 PS. Den Einstiegsmotor im Mondeo gibt der sehr gelungene 1,0-Liter-EcoBoost-Dreizylinder von Ford. Die Frage, ob der drehfreudige Motor dem großen Mondeo gerecht wird, hat sich schnell erledigt.

Mit seinen 170 Newtonmeter Drehmoment und 125 PS Leistung verleiht er dem Mondeo subjektiv mehr Temperament als es die Zahlen (0 auf 100 km/h: 12,0 s, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h) erwarten lassen. Fordert man den Dreizylinder jedoch, schluckt er mehr als die im Alltag realistischen 6,5 bis 7,5 l/100 km.

Der 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 160 PS verbraucht in der Praxis so um die acht Liter Super und haucht dem Mondeo mit seiner größeren Durchzugskraft noch mehr Leben ein. Dieses Aggregat kann mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder auch mit einer Sechsgang-Automatik bestellt werden. An die ist der Mondeo 2.0 EcoBoost mit 203 oder 240 PS immer gekoppelt.

Der sparsamste Zweiliter-Turbobenziner arbeitet im Mondeo Hybrid in Kombination mit einem Doppelkupplungsgetriebe, dem Akku und dem Elektromotor. 187 PS werden so produziert. Der Verbrauch liegt offiziell bei 3,9 bis 4,0 Liter Super.

In der Praxis pendelt er sich bei sechs Litern ein. Sehr harmonisch gelingt das Sparen aber nicht, wenn der Benzinmotor mal wieder, was beim wiederholten Beschleunigen in der Stadt häufig passiert, den flüsternden Elektromotor überdeutlich überstimmt.

Die Diesel

Die Dieselmotoren leisten im Mondeo 120, 150, 180 oder 210 PS. Der 1,5-Liter-TDCi-Diesel verbraucht in der sparsamen ECOnetic-Variante nur 3,6 Liter. Der noch durchzugsstärkere 2,0-Liter-TDCi, der mit 150 oder 180 PS und wahlweise mit der Sechsgang-Handschaltung oder mit der PowerShift-Automatik ausgeliefert wird, kommt im Normverbrauch in der 150-PS-Version mit 4,2 bis 4,3 l/100 km aus.

Viel mehr nimmt sich auch der 2.0 TDCi Biturbo nicht aus dem 62,5-Liter-Tank (Werksangabe: 4,8 – 5,0 l/100 km), der mit Hilfe der zwei Turbolader 210 PS und 450 Nm an den Vorderrädern abliefert. Obwohl der Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden gelingt und die Höchstgeschwindigkeit bei 233 km/h liegt, pendelte sich der Verbrauch im Test bei braven 6,5 l/100 km Diesel ein.

Der Hybrid

Mit dem Hybrid ist das Motorenprogramm des erfolgreichen Ford Mondeo komplett. Der 2,0-Liter-Benziner wird von einem Elektromotor beim Anfahren unterstützt und soll hohen Drehzahlen sowie Verbräuchen vorbeugen.

Als Voll-Hybrid kann die Hochleistungsbatterie des Mondeo nicht an der Heimsteckdose geladen werden. Stattdessen versorgen Verbrenner und Bremsrekuperation den Stromspeicher mit elektrischer Energie.

Wer auf schnelle Beschleunigung und sportliche Fahreigenschaften aus ist, sollte sich seinen Mondeo lieber mit einem anderen Motor bestellen. Der Mondeo Hybrid gleitet gediegen dahin, stets mit Bedacht auf geringe Verbrauchswerte und ohne Rücksicht auf die Stoppuhr.

Sicherheit und Schutz

Für ein hohes Sicherheitsniveau sorgen im Ford Mondeo neben dem Allradantrieb, der nur für den 150-PS- und 180-PS-Diesel lieferbar ist, zahlreiche Sicherheitshelfer. Zu denen gehören die Gurt-Airbags auf den äußeren hinteren Plätzen, der Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistent und die Müdigkeitserkennung.

Ferner werden die Verkehrsschilderkennung, die LED-Scheinwerfer, der Längs- und Querparklücken automatisch enternde Einparkassistent und der komfortable Abstandsregeltempomat angeboten. Bei Letzterem lässt sich die Distanz zum Vordermann in Fahrt ganz einfach und direkt über den Schalter auf der Lenkradspeiche regeln.

Auch andere Sicherheitssysteme überzeugen in ihrer alltagsgerechten Abstimmung. Die Verkehrsschilderkennung im Tacho blinkt beispielsweise nicht sofort, wenn das Geschwindigkeitslimit nur um ein paar km/h überschritten wird und die auf die Windschutzscheibe projizierten Warn-LEDs des Auffahrwarnsystems sind ein ebenso guter Beitrag zur Fahrsicherheit, weil ein Warn-Leuchten nicht besser im Blick liegen kann.

Einen eindeutigen Sicherheitsgewinn liefern auch das kamera- und radarbasierte Pre-Collision-Assist-System mit Fußgängererkennung, das durch automatisches Abbremsen Unfälle vermeiden hilft, und das SYNC-Infotainment, das bei einem Unfall automatisch einen Notruf in der jeweiligen Landessprache absetzt und zusätzlich die GPS-Koordinaten des Fahrzeugs durchgibt.

Einen Unfall kann auch der MyKey-Zweitschlüssel verhindern helfen, denn der Schlüssel lässt sich vom Besitzer so programmieren, dass junge Fahrer eine vorgegebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten können.

Im ADAC-Bremstest kam der Mondeo 1.5 TDCi bei der Vollbremsung aus 100 km/h nach guten 35,8 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.

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