Ford Edge Testbericht

Wem der Ford Kuga zu klein ist, der findet im Ford Edge den passenden Begleiter für die ganze Familie. 4,83 Meter Länge versprechen ausreichend Platz im Innenraum.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Andreas Heise nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Gute Verarbeitung
  • Komfortabel

Was nicht so gut ist

  • Kaum Sicherheitsassistenten
  • 3-Sterne-Sicherheit
  • Schwache Einstiegsmotoren

Ford Edge: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Ford Edge

Mit einem Auto ist es wie mit Wein. Mit den Jahren wird alles besser. Das gilt auch für das Facelift des Ford Edge. In der zweiten Lebenshälfte seines Modellzyklus präsentiert sich der Edge gut gereift, mit aufgewerteter Sicherheit, verfeinertem Komfort, erstarkten Motoren und einer neuen 8-Gang-Automatik.

Der Allradantrieb ist weiterhin Serie. Man kann den Edge damit auch abseits der Straße bewegen. Dabei setzt allerdings die Bodenfreiheit die Grenzen. Als universelles Familienauto und bequemer Reisewagen taugt der vanartige SUV, der in der 4,80-Meter-Klasse mit SUVs wie dem Peugeot 5008, Kia Sorento, Jaguar F-Pace, Audi Q5 oder Volvo XC 60 konkurriert, viel besser.

Das Plus von dreißig Zentimeter Länge gegenüber dem Ford SUV Kuga (4,52 Meter) spürt man im Innenraum und im Kofferraum, der großzügige 602 Liter fasst, sehr deutlich. Platz ist im Ford Edge nicht das Problem, sondern der Auftrag. Aber nicht nur das.

Trotz der Größe und des Komforts bleibt der Fahrspaß nicht auf der Strecke. Mit dem tendenziell straffen Fahrwerk liegt der Ford Edge satt und trotzdem komfortabel auf der Straße. Und auch mit den Sicherheitsassistenten und der Ausstattung, die schon im Einstiegsmodell amerikanisch üppig ausfällt, fährt der in Kanada gebaute Edge groß auf.

Größer wurde auch die Leistung, die jetzt bei bis zu 238 PS liegt, und der Kühlergrill. Der Look wurde mit dem Facelift harmonischer und stimmiger. Von außen erkennt man das Edge Facelift an den LED-Scheinwerfern und den neu gestalteten Rückleuchten. Im Innenraum fallen die feineren Materialien, das neue Automatikwahlrad, die induktive Ladeschale fürs Smartphone und die elektronische „Handbremse“ ins Auge, deren Schalter mehr Ablagefläche auf der Mittelkonsole ermöglicht.

Der „große Ford“? Fords Topmodell hieß früher Granada oder Scorpio. In einer Zeit, in der SUVs bei Familien viel höher im Kurs stehen als klassische Limousinen, fällt dem Ford Edge die Rolle des Großkalibers im Ford Programm zu.

Überall ist das im mit 4,83 Meter Länge und 1,93 Meter Breite imposanten Edge zu spüren. Viel Bewegungsfreiheit herrscht im Innenraum, der mit sauberem Finish und weich aufgeschäumten Kunststoffen hochwertiger als bisher wirkt. Auf den Vordersitzen und auch dahinter herrscht üppig Platz um die Knie.

Und dann erst der Kofferraum: Schon wenn die Lehnen der Rückbank nicht flach gelegt sind, tut sich dahinter ein stattliches Format von 602 Liter auf. Bis zum Dach bepackt passen 800 Liter hinein. Und ist das ganz große Laden angesagt, lässt sich die asymmetrisch geteilte Rückbanklehne per Knopfdruck umklappen und der große Ford nimmt es mit 1.847 Liter auf. Reicht auch das noch nicht, dürfen bis zu 2,2 Tonnen an den Haken genommen werden.

Ein paar Kritikpunkte

Nur ein paar Dinge kann man kritisieren. Die Ladekante baut (bauartbedingt) etwas höher als im Kombi und die Stehhöhe unter der Heckklappe reicht für große Erwachsene nicht ganz aus. Und zum absoluten Familienglück fehlen dem großen Ford noch die sieben Sitze und die Schiebetüren, die beim plötzlichen Aussteigen der Kinder das Blech schützen können.

Fazit: Der große Ford – dieser Anspruch mit Tradition erfüllt sich auch im Ford Edge im Crossover-SUV-Van-Zuschnitt. Der Kölner, der aus Kanada kommt, bietet weiterhin viel Platz für Passagiere und Gepäck und hat in Sachen Komfort und im Antrieb nach dem Facelift nochmals zugelegt. Das gilt auch für die aufgewertete Sicherheits- und Komfortausstattung. Deshalb nimmt man dem Edge das mit dem „großen Ford“ ohne weiteres ab.

Wie viel kostet der Ford Edge?

Im Vergleich zur Premium-Konkurrenz à la BMW X3 ist der Ford Edge mit einem Einstiegspreis, der sich zwischen 40.000 und 45.000 Euro bewegt, ein preiswertes Modell. Mit anderen Mitbewerbern wie dem VW Tiguan und dem Skoda Kodiaq liegt der Edge auf einem ähnlichen Preis-Niveau.

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Mit seinem adaptiven Allradantrieb und seiner ausladenden Breite ist die Kurvenlage souverän und die Sicherheit hoch, aber auch mit Dieselmotoren der Verbrauch nie so richtig niedrig. Das hat vor allem einen Grund:

Eher unamerikanisch fällt das Motorenangebot aus. In einem großen amerikanischen SUV erwartet man eigentlich einen großen Benziner, denn Amerikaner mögen keinen Dieselmotor. Hierzulande treiben aber nur Diesel den Edge voran.

Der schwächere der beiden Selbstzünder leistet jetzt 190 statt 180 PS und ist mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe verbunden. Der stärkere Motor, der nicht mehr mit der 6-Gang-Doppelkupplungs-Automatik, sondern einer überzeugenden 8-Gang-Automatik kombiniert wird, erstarkte von 210 auf 238 PS.

Der 2,0-Liter-Vierzylinder mit 190 PS schaufelt mit dem Turbolader schon bei 2.000 Umdrehungen 400 Nm Drehmoment an die vier Antriebsräder. Der 2,0-Liter-Biturbodiesel entwickelt noch etwas mehr Schub nach der Überarbeitung. 500 statt zuvor 450 Newtonmeter Drehmoment sind jetzt drin.

Wer sich von den Dieselmotoren im Edge einen sehr niedrigen Verbrauch erwartet, wird enttäuscht. Einen Verbrauch von 6,0 l/100 km verspricht Ford für die 190-PS-Variante und 6,7 bis 7,2 Liter für den stärkeren Diesel. Mit etwa zwei Liter mehr sollte man rechnen. Im Test schlürfte der Edge 2.0 EcoBlue Bi-Turbo 4×4 durchschnittlich zweieinhalb Liter mehr aus dem 64 Liter großen Tank – für Minimalverbrauch sind zwei Tonnen Gewicht einfach zu viel.

Platz und Praxistauglichkeit

Der Ford Edge bietet ausreichend Kopf-, Schulter- und Beinfreiheit für bis zu fünf Insass:innen. Das Modell verfügt über ein großzügiges Ladevolumen. Es variiert je nachdem, ob die Rücksitze umgeklappt werden oder nicht. Bei aufrechten Rücksitzen beträgt das Kofferraumvolumen des Ford Edge 602 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen erhöht sich das Volumen auf bis zu 1.847 Liter.

Die Heckklappe des Ford Edge kann automatisch geöffnet und geschlossen werden, was das Be- und Entladen des Fahrzeugs erleichtert.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Auch in Sachen Ausstattung spart der Ford Edge nicht. Nach dem Facelift hat er sogar noch mehr davon zu bieten.

Edge Trend

Eine Besonderheit, die vor dem Facelift erst ab dem zweiten Ausstattungslevel wählbar war, findet sich jetzt schon im Edge Einstiegsmodell: die Active Noise Control, auf Deutsch: aktive Geräuschkompensation. Die sorgt im Innenraum für ein niedriges Geräuschniveau, indem drei Mikrofone die Störgeräusche aufnehmen und sie durch entgegengesetzte Frequenzen akustisch auslöschen. Das klappt gut, denn das Geräuschniveau ist im Edge auch bei hohem Tempo angenehm niedrig.

Nach etwas Eingewöhnung findet man sich bei der Bedienung zu recht. Über den Touchscreen ist das Smartphone schnell via Bluetooth mit Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden. Über die Tasten am Multifunktions-Lederlenkrad oder Sprachbefehle gelingt die Bedienung bequem. Über FordPass Connect mit Live-Verkehrsinfos und WLAN-Hotspot geht’s ins Netz.

Selbstverständlichkeiten in einem SUV wie der Tempomat, der Geschwindigkeitsbegrenzer oder der Bordcomputer werden im Basismodell durch eine 2-Zonen-Klimaautomatik, den automatisch abblendenden Innenspiegel und die elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbaren Außenspiegel mit Umfeldbeleuchtung und integrierten Blinkleuchten ergänzt. Hinten abgedunkelte Scheiben, das schlüsselfreie Startsystem und das MyKey-Schlüsselsystem mit individuell programmierbarem Zweitschlüssel gehören ebenso zur Serienausstattung.

Die LED-Scheinwerfer mit statischem Abbiegelicht und LED-Nebelscheinwerfer machen ordentlich Licht. Für hohe Sicherheit sorgen im Edge zudem immer der Berganfahrassistent, der Fahrspur- und Fahrspurhalte-Assistent, der Müdigkeitswarner, der Auffahrwarner, der Notbremsassistent, die Rückfahrkamera mit integrierter Reinigungsdüse und die Verkehrsschilderkennung.

Edge Titanium

Den Titanium erkennt man außen an den Chromzierleisten der Seitenscheiben und an der Dachreling aus Alu. Gleich nach dem Einstieg fallen die beleuchteten Einstiegsleisten, die Ambientebeleuchtung und die digital-analoge Instrumentierung ins Auge.

Hier funktioniert auch das Ent- und Verriegeln des Fahrzeugs schlüsselfrei. Die Frontscheibe und die Scheibenwaschdüsen sind beheizbar genau wie das Lenkrad und die Sportsitze. Die Heckklappe öffnet sich sensorgesteuert und Parksensoren hinten und vorne sichern das Einparkmanöver. Und auch das Infotainment hat mehr zu bieten mit dem Navigationssystem, dem digitalen Radioempfang (DAB/DAB+) und der induktiven, nur im 238-PS-Diesel mitgelieferten induktiven Ladestation fürs Smartphone (nicht für jedes!).

Edge ST-Line

Die ST-Line gibt sich sportiver mit dem Kühlergrill in Wabenoptik, den speziellen Seitenschwellern und Stoßfängern, den integrierten Auspuffblenden, der sportlicheren Fahrwerksabstimmung ohne Tieferlegung und den 20 statt 19 Zoll großen Rädern.

Im Innenraum machen der Dachhimmel in Anthrazit, die Leder-Stoff-Polster und die Alupedale den Unterschied. Fahrer- und Beifahrersitz lassen sich vielfach elektrisch verstellen und die Rücksitze beheizen. Das Soundsystem von B&O sorgt mit 12 Lautsprechern und Subwoofer für mehr Dynamik und Tiefe im Klang.

Edge Vignale

Der Vignale markiert mit Chrom am Grill, um die Nebelscheinwerfer, an den Stoßfängern, an den Seitenschwellern und um die Seitenscheiben das Topmodell. Die Metallic-Lackierung ist genauso Serie wie die Matrix-LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht und dynamischer Leuchtweitenregulierung.

Im Interieur gibt sich der edle Edge an den beleuchteten Einstiegsleisten mit Vignale-Schriftzug und der wabenförmig abgesteppten Lederausstattung zu erkennen und auch beim Service glänzt der Edge Vignale nach der kostenfreien monatlichen Fahrzeugwäsche und der Premium-Aufbereitung nach der Inspektion. Zudem steht dem Besitzer die 24-Stunden-Vignale-Hotline mit Information und Unfall- und Pannenhilfe zur Seite.

Sicherheit und Schutz

Im ADAC-Bremstest kam der Ford Edge nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach mittelmäßigen 36,8 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.

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