Fiat Grande Panda Testbericht

Der Fiat Grande Panda Elektro beweist, dass sich modernes Design, innovative Technik und ein attraktiver Preis nicht ausschließen müssen. Mit einer Länge von 3,99 Metern bietet er als Vertreter des B-Segments mehr Platz und Funktionalität als sein Vorgänger, ohne dabei den charakteristischen Charme des klassischen Panda zu verlieren.

Die klare Linienführung und Details wie Pixel-LED-Scheinwerfer sowie die robusten Kunststoffelemente verleihen ihm eine zeitgemäße SUV-Crossover-Optik. Besonders hervorzuheben sind das clevere, integrierte Ladekabel und der stilvolle „Panda“-Schriftzug, die ein Gefühl von Innovation und Tradition vereinen.

Im Innenraum punktet der Grande Panda mit familienfreundlichen Materialien und cleveren Features wie einem Bambus-Armaturenbrett und großzügigen Platzverhältnissen, auch für größere Personen.

Das digitale Cockpit samt 10-Zoll-Kombidisplay und 10,25-Zoll-Infotainment-Bildschirm ist in beiden Ausstattungslinien, ob Red oder La Prima, an Bord. Mit USB-C-Anschlüssen, kabellosem Laden und einer durchdachten Bedienung ist der Grande Panda Elektro für den Alltag gerüstet.

Eher für die Stadt als für die Autobahn

Angetrieben von einem 44-kWh-Akku, erreicht der Grande Panda Elektro eine WLTP-Reichweite von bis zu 320 Kilometern, was ihn ideal für den Stadtverkehr macht. Längere Strecken erfordern natürlich mehrmaliges Laden - hier spielen E-Autos mit größerer Batterie ihre Vorteile aus.

Mit einem Preis ab rund 25.000 Euro ist der Fiat im Vergleich zur preisgünstigen Konkurrenz, wie dem Citroën ë-C3, äußerst wettbewerbsfähig. Nebenbei: Beide Marken gehören zum Stellantis-Konzern, sodass auch beide Fahrzeuge auf derselben Plattform aufbauen.

Insgesamt ist der Fiat Grande Panda Elektro ein gelungenes Fahrzeug für preisbewusste Käufer:innen, die Stil und Funktionalität suchen. Wir empfehlen dieses Modell aufgrund seiner Vielseitigkeit und seines attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses. Nicht ohne Grund gewann der Fiat Grande Panda bei den Carwow Car of the Year Awards 2025 die Kategorie "Auto-Vorfreude".

Wer jedoch eine größere Reichweite oder noch hochwertigere Materialien sucht, sollte Modelle wie z. B. den Hyundai Kona Elektro in Betracht ziehen.

Der Fiat Grande Panda Elektro verfügt zum Markstart nur über eine Batteriegröße, nämlich 44 kWh. Sie ermöglicht eine Reichweite von bis zu 320 km gemäß WLTP. Im Alltag dürfte die tatsächliche Reichweite bei etwa 250 bis 280 Kilometern liegen, abhängig von der Fahrweise und den Wetterbedingungen. Damit ist der Grande Panda für den Stadtverkehr und kurze bis mittlere Pendelstrecken geeignet.

Der Energieverbrauch ist mit 17,4 kWh auf 100 Kilometer (WLTP kombiniert) angegeben - ein vergleichsweise hoher Wert für ein rund 4 Meter langes E-Auto. Der Plattform-Bruder Citroen e-C3 benötigt offiziell nur 16,4 kWh. Ein Grund: Der Italiener ist schwerer als der Franzose.

Die DC-Ladeleistung von 100 kW liegt auf dem Niveau des e-C3 und geht in Ordnung. Mit einem DC-Schnelllader kann die Batterie damit in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden.

Gut zu wissen: In der Regel wird die DC-Ladedauer von 10 bis 80 Prozent angegeben. Damit hätte der Fiat aber womöglich die 30-Minuten-Grenze gerissen und so entschied man sich bei Italienern wohl für die Angabe 20 bis 80 Prozent. Im Sinne der Vergleichbarkeit wäre hier generell eine einheitliche Messmethode für die gesamte Autoindustrie wünschenswert.

Zu Hause an einer Wallbox (11 kW) dauert das Aufladen offiziell 2 Stunden 50 Minuten, während an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose natürlich längere Ladezeiten zu erwarten sind.

Teufel steckt im Detail

Auch beim AC-Laden wählt Fiat ein andere Spanne als gewohnt. Die 2 Stunden 50 Minuten gelten nämlich für das Laden von 20 auf 80 Prozent. Normalerweise werden hier 0 bis 100 Prozent angegeben. Sprich, durch die kleinere Spanne kann der Hersteller natürlich eine kürzere Ladedauer angeben.

Die Kosten für das Aufladen liegen je nach Stromtarif bei etwa 8 bis 12 Euro für eine volle Ladung, was im Vergleich zu Verbrennern deutlich günstiger ist. Ebenfalls positiv: Der LFP-Akku des Grande Panda Elektro erlaubt es, die Batterie regelmäßig zu 100 Prozent aufzuladen, ohne die Lebensdauer negativ zu beeinflussen.

Der Fiat Grande Panda Elektro bietet eine Leistung von 113 PS (83 kW), die ausschließlich an die Vorderachse geht (Frontantrieb). Hier bestehen zwischen den beiden anfangs erhältlichen Elektro-Varianten Red und La Prima keine Unterschiede.

Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in etwa 11 Sekunden, was für einen Kleinwagen im urbanen Bereich absolut ausreichend ist. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 132 km/h eignet sich der Grande Panda Elektro vor allem für den Stadtverkehr und Überlandfahrten. Auf der Autobahn wirkt er aufgrund seiner begrenzten Geschwindigkeit weniger dynamisch.

Das elektrische Antriebssystem punktet durch das sofort anliegende Drehmoment, das für eine geschmeidige Beschleunigung sorgt – besonders praktisch im dichten Stadtverkehr. Auch das Bremsen ist durch die Rekuperation effizient gelöst, da dabei Energie in die Batterie zurückgeführt wird.

Leise und vibrationsfrei

In Bezug auf Geräusche und Vibrationen bietet der Grande Panda Elektro typische Vorteile eines Elektrofahrzeugs: Der Motor ist nahezu lautlos und es gibt keine spürbaren Vibrationen im Innenraum. Das trägt zu einer entspannten Fahratmosphäre bei und würde sich damit auch für Langstrecken eignen, wobei hier die begrenzte Reichweite einen Riegel vorschiebt.

In der Stadt glänzt der Fiat Grande Panda Elektro mit seiner Kompaktheit und einem vorzeigbaren Wendekreis von 10,9 Metern. Dank der erhöhten Bodenfreiheit (137 mm) und den robusten Kunststoffverkleidungen an den Radläufen ist er auch für Feldwege geeignet - mehr auch nicht. Denn aufgrund seines Frontantriebs und der fehlenden Allradoption fehlen ihm die Zutaten für den anspruchsvollen Offroad-Einsatz.

Zusätzlich zur elektrischen Version gibt es eine Hybridvariante, die mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Motor und einer Leistung von 100 PS ausgestattet ist. Dieser Motor richtet sich vor allem an Käufer:innen, die u. a. eine höhere Gesamtreichweite benötigen, also ohne mehrmaliges Laden auch längere Strecken fahren wollen.

Der Fiat Grande Panda Elektro beeindruckt mit kompakten Außenmaßen, die ihn für den urbanen Alltag prädestinieren. Mit einer Länge von 3.999 mm, einer Breite von 1.763 mm (ohne Außenspiegel) und einer Höhe von 1.581 mm bietet er ein gutes Maß für enge Straßen und Parkplätze, ohne dass dabei das Platzangebot im Innenraum leidet.

Die Kofferraumkapazität beträgt 361 Liter im Standardzustand, was ausreichend Platz für den Einkauf, Sporttaschen oder einen Kinderwagen bietet. Bei umgeklappter Rücksitzbank erweitert sich der Stauraum auf beachtliche 1.315 Liter.

Die Ladekante ist jedoch relativ hoch, was das Einladen schwerer Gegenstände etwas erschweren könnte. Zusätzliche Ablagen, darunter das Handschuhfach und clever integrierte Türfächer, bieten jedoch weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten für kleinere Gegenstände.

Außen kompakt, innen großzügig

Der Innenraum des Grande Panda bietet ein überraschend großzügiges Raumangebot. Die Kopf- und Beinfreiheit sind auch für größere Personen überzeugend: Selbst Fahrer:innen und Beifahrer:innen mit einer Körpergröße von 1,85 Meter finden ausreichend Platz. Die Rückbank bietet bequem Platz für zwei Erwachsene oder drei Kinder, wobei die steil gestaltete Rückenlehne den Komfort erhöht.

Die fünf Sitzplätze mit robusten, pflegeleichten Bezügen sind die ideal für Familien. Mit nur zwei ISOFIX-Befestigungen hinten ist die Flexibilität für Familien mit mehreren Kindersitzen eingeschränkt.

Die Flexibilität der Rücksitze trägt zur Vielseitigkeit des Fahrzeugs bei. Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 60:40 umklappen, was das Transportieren von längeren Gegenständen ermöglicht, während gleichzeitig Platz für einen Mitfahrenden bleibt. Dank der flach umklappbaren Sitze entsteht eine durchgehende Ladefläche, die den praktischen Nutzen des Grande Panda unterstreicht.

Die Sicht aus dem Fahrzeug ist ein weiterer positiver Aspekt. Die erhöhte Sitzposition bietet einen guten Überblick nach vorne, was in der Stadt oder bei engen Straßen hilfreich ist. Die großen Fensterflächen und die schmalen A-Säulen tragen zur Rundumsicht bei. Nach hinten unterstützt die optionale Rückfahrkamera zusammen mit Parksensoren das Einparken in engen Räumen, während die breiten Heckscheiben für eine gute Sicht sorgen.

Zusammenfassend kombiniert der Fiat Grande Panda Elektro kompakte Außenmaße mit einer lobenswerten Raumausnutzung. Ob für den Stadtverkehr, den Wocheneinkauf oder den Wochenendausflug – der Grande Panda zeigt sich vielseitig und gut durchdacht. Dank praktischer Kofferraumgröße, großzügigem Innenraum und cleveren Funktionen ist er eine ausgezeichnete Wahl für alle, die ein funktionales und alltagstaugliches Elektrofahrzeug suchen.

Der Innenraum des Fiat Grande Panda Elektro ist eine gelungene Mischung aus Funktionalität und modernem Design. Klare Linien treffen auf robuste Materialien. Verspielte Details wie das Bambus-Armaturenbrett in der „La Prima“-Variante verleihen dem Grande Panda einen Hauch von Individualität.

Die Innenausstattung ist auf Alltagstauglichkeit und Komfort ausgelegt: In der „Red“-Variante dominieren pflegeleichte Materialien und ein reduziertes Design, während die „La Prima“-Version hochwertigere Elemente wie Stoffeinsätze in den Türverkleidungen, eine LED-Ambientebeleuchtung und eine Armlehne vorne bietet.

Das Cockpit ist modern gestaltet und verfügt in beiden Varianten über ein digitales Kombiinstrument (10 Zoll) sowie einen 10,25-Zoll-Touchscreen für das Infotainment. Apple CarPlay und Android Auto sind ebenfalls ab Werk kabellos nutzbar, was eine nahtlose Smartphone-Integration ermöglicht. Die „La Prima“-Version bietet zusätzlich ein Navigationssystem und eine Rückfahrkamera, die in der Basisvariante fehlen. Beide Varianten kommen mit einem Soundsystem aus vier Lautsprechern und zwei Hochtönern.

Optional gibt es z. B. das Winterpaket mit beheizbarer Frontscheibe, Sitzen und Lenkrad oder verschiedene Lackierungen, die das Fahrzeug individualisieren. Ein besonderes Highlight ist das integrierte Ladekabel, das clever im Fahrzeug verstaut ist.

Der Fiat Grande Panda Elektro punktet mit modernen Assistenzsystemen, wobei offizielle Crashtest-Ergebnisse noch ausstehen.

Zur Serienausstattung gehören 6 Airbags, ein Fahrspurhalteassistent, eine aktive Sicherheitsbremse sowie eine Verkehrszeichenerkennung. Diese Systeme unterstützen Fahrer:innen dabei, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen, was besonders im Stadtverkehr von Vorteil ist. Der Aufmerksamkeitswarner sorgt zusätzlich für mehr Sicherheit bei langen Fahrten.

Funktionen wie die Geschwindigkeitsregelanlage, Parksensoren hinten und die elektrische Parkbremse sind in beiden Versionen - Red und La Prima - serienmäßig vorhanden.

Käufer erhalten eine 24-monatige Fahrzeuggarantie, eine 8-Jahres-Garantie (bis 160.000 km) auf die Batterie und eine 8-jährige Garantie gegen Durchrostungsschäden. Zusätzlich bietet Fiat eine europaweite Mobilitätsgarantie in den ersten zwei Jahren, die Pannenhilfe und Unterstützung im Notfall einschließt.

Im Vergleich dazu bietet Hyundai bei seinen Elektrofahrzeugen wie dem Kona Electric ebenfalls eine 8-jährige Batteriegarantie, kombiniert mit einer längeren Fahrzeuggarantie von 5 Jahren ohne Kilometerbegrenzung. Bei VW ist die Batterie des ID.3 ebenfalls 8 Jahre oder 160.000 Kilometer abgedeckt, wobei die Fahrzeuggarantie nur 2 Jahre beträgt.

Bislang sind beim Grande Panda Elektro keine gravierenden Probleme oder Rückrufe bekannt, da das Modell erst kürzlich auf den Markt gekommen ist. Allerdings könnten potenzielle Kinderkrankheiten auftreten, da es sich um ein neues Modell handelt.