ELARIS DYO Testbericht
ELARIS ist Ihnen kein Begriff? Das ist gut so, denn mit der Unbekanntheit geht ein ausgesprochen verlockender Preis einher, mit dem der DYO gestandenden Kleinstwagen-Größen wie dem smart EQ fortwo Konkurrenz macht.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
ELARIS DYO: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
Bewertung des ELARIS DYO
Der ELARIS DYO ist eine echte Kampfansage an smart. Denn wirklich andere Alternativen gibt es im Kleinstwagen-Elektrosegment bislang kaum. Das ändert sich mit dem DYO, der insbesondere durch den niedrigen Preis attraktiv wird.
Doch wer glaubt, für den Preis des ELARIS nur ein Billigauto zu bekommen, liegt gewaltig daneben. Der DYO ist exzellent und besser ausgestattet als die Konkurrenz. Nur an wenigen Stellen ist ihm die günstigere Materialqualität im Innenraum anzusehen.
Einen besonderen Vorteil bietet er bei der Batteriekapazität, die mit 31,8 kWh beinahe doppelt so groß ist wie bei einem smart EQ fortwo.
Abstriche gibt es nur wenige zu machen: Die Ladeleistung ist mit 20 kW etwas eingeschränkt, was im Haupteinsatzgebiet dieses Autos, der Stadt, jedoch kaum auffallen dürfte.
Eingeschränkte Leistung ist auch das Stichwort für den Elektromotor des DYO, der lediglich 48 PS in der Spitze liefert. Um flott 50 km/h zu erreichen, genügt es allemal.
Klar ist, dass der ELARIS DYO das Gleichgewicht beim Preis-Leistungs-Verhältnis ganz klar in Richtung Preis drückt. Abzüglich der Förderung ist ein DYO deutlich unter 20.000 € zu haben. Besonders attraktiv wird er im Leasing schon ab einer monatlichen Rate von 89,55 €.
Wenig Leistung gibt es dafür aber nicht, denn gerade bei der Ausstattung des Innenraums sowie der Reichweite hängt der DYO die weitaus bekanntere Konkurrenz in seinem Segment ab.
Wie viel kostet der ELARIS DYO?
ELARIS DYO: Reichweite und Ladedauer
Der Akku des ELARIS DYO besteht aus Ternären Lithium-Ionen-Zellen mit einer Batteriekapazität von 31,8 kWh - fast doppelt so viel wie bei smart! Die maximale Ladeleistung erscheint mit 20 kW an einer DC-Schnellladesäule limitiert, doch der DYO ist schließlich für die Stadt ausgelegt, wo es kaum eine höhere Ladeleistung braucht.
Die Ladedauer gibt ELARIS leider nur von 30 auf 80% an. Dafür benötigt der Elektro-Kleinstwagen etwa 45 Minuten. Andere Hersteller geben oftmals die Zeit für eine DC-Ladung von 10 auf 80% an. Das schränkt die Vergleichbarkeit ein. In der Praxis können Sie allerdings damit rechnen, dass der Ladevorgang von 10 auf 80% etwa eine Stunde dauert.
Interessanter beim Einsatz in der Stadt ist es ohnehin, wie lange der DYO zu Hause wieder aufladen muss. An der heimischen Wallbox bringt der ELARIS maximal eine AC-Ladeleistung von 3,3 kW bei 16 Ampere mit dem Typ 2 Ladeanschluss zustande. Dann dauert es 6 Stunden, um von 5 auf 80% aufzuladen. Auch hier gilt, dass andere Hersteller in der Regel den Ladevorgang von 0 auf 100% angeben.
Die WLTP-Reichweite des ELARIS DYO beträgt bis zu 265 km, wobei es sich hierbei um die Reichweite in der Stadt handelt. Das ist insofern das absolute Maximum, das der DYO erreichen kann. Eine Angabe zur kombinierten WLTP-Reichweite fehlt.
Der WLTP-Verbrauch ist mit 11,9 kWh/100 km enorm gering, weil es sich ebenfalls um die Verbrauchsangabe in der Stadt handelt.
Leistung und Fahrkomfort
Wer den ELARIS DYO als Halbstarken bezeichnet, hat faktisch recht. Mit maximal 35 kW (48 PS) hat der DYO schließlich nur etwas mehr als halb so viel Leistung wie ein smart EQ fortwo.
Doch das fällt kaum ins Gewicht, denn davon hat der DYO wenig. Trotz Batterie bringt er bloß ein Leergewicht von 965 kg auf die Waage und zeigt sich daher ebenso agil wie wendig.
Die Höchstgeschwindigkeit ist für ein Stadtauto wie den DYO weniger relevant. Falls es doch einmal auf die Autobahn geht, sind immerhin bis zu 110 km/h möglich. Zur besseren Effizienz steht das Auto serienmäßig auf einer schmalen 155/65 R14 Sommerbereifung.
Platz und Praxistauglichkeit
Der ELARIS DYO hat ein Gepäckraumvolumen von 229 Litern, was ungefähr dem Platz von zwei Handgepäckstücken entspricht. Wer größere Wocheneinkäufe erledigt, ist besser allein unterwegs und nutzt den Nebenplatz zusätzlich als Ablage.
Mit seinen kleinen Abmessungen von 2,9 Metern Länge, einer Breite von 1,6 Metern und ebenfalls rund 1,6 Metern in der Höhe ist der ELARIS DYO beinahe 20 Zentimeter länger als ein smart EQ fortwo, in etwa genauso hoch und minimal schmaler. Trotzdem ist die Platzverteilung im Innenraum komfortabel ausgelegt. Gleichzeitig zählt die Übersichtlichkeit zu den großen Stärken des ELARIS DYO, wodurch das Einparken zum Kinderspiel wird. Auch beim Querparken macht er dem smart Konkurrenz. Der Radstand von knapp 1,8 Metern sorgt für eine angenehme Beinfreiheit und erhöht die Fahrstabilität, fällt beim smart aber noch größer aus. Bei beiden handelt es sich um Zweisitzer.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Der Innenraum des ELARIS DYO ist ansprechend gestaltet und dem Kleinstwagen sind nur bedingt die günstigeren Materialien anzusehen. Für eine angenehme Haptik sorgt vor allem das Lederlenkrad mit Multifunktionstasten, zu dem es leider keine vegane Alternative gibt. Dennoch ermöglicht es eine einfachere Bedienung des Fahrzeuges. Sogar ein Navigationssystem für präzise Routenführung gehört zur Serienausstattung des ELARIS.
Anders ist es bei den Sitzen, die mit einem veganen Leder aus Pflanzenfasern mehr Nachhaltigkeit versprechen und dank der weiß-blauen Bezüge auch noch gut aussehen.
Das auf Android basierende Infotainment-System des ELARIS DYO ist großflächig über das 12,3-Zoll Display mit Touchscreen einsehbar und wird von einem Radio sowie einem USB-Anschluss komplettiert. Alternativ können Sie mittels Sprachsteuerung auf die Funktionen des Infotainment-Systems zugreifen, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen.
Die Ausstattung des ELARIS DYO ist im Vergleich zu Konkurrenzmodellen dieser Klasse außerordentlich hoch und bietet damit einen guten Fahrkomfort, zu dem im Sommer auch die serienmäßige Klimaanlage beiträgt. Erwartungsgemäß gibt es elektrische Fensterheber inkl. Einklemmschutz für eine einfache Bedienung der Fenster, die Außenspiegel sind ebenfalls elektrisch verstellbar. Überraschend kommt der DYO aber sogar mit Keyless Entry & Start sowie LED-Tagfahrlicht, LED-Hauptscheinwerfern und -Rückleuchten. Die Außentemperaturanzeige gibt Ihnen jederzeit einen schnellen Überblick über die aktuelle Witterung.
Sicherheit und Schutz
Ein Manko bei Kleinstwagen wie dem ELARIS DYO sind wie auch bei Konkurrenzmodellen die fehlenden Knautschzonen, die von den Außenabmessungen limitiert werden. Einen Ausgleich dafür soll die hochfeste Käfigkarosseriestruktur des Fahrzeugs schaffen und zusätzlichen Schutz im Falle eines Unfalls garantieren.
In diesem Rahmen ist der ELARIS DYO trotzdem ein sicheres und zuverlässiges Fahrzeug, das mit zahlreichen Sicherheits- und Schutzmerkmalen ausgestattet wurde. Dazu zählt Diebstahlschutz in Form der Diebstahlwarnanlage, der elektrische Parkbremse genauso wie Fahrsicherheit dank elektronischer Servolenkung (EPS) oder der Fahrer- und Beifahrer-Airbags.
Die Reifendrucküberwachung (TPMS) hilft, den richtigen Reifendruck aufrechtzuerhalten und verbessert somit nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Kraftstoffverbrauch. Mit der Rückfahrkamera können Sie problemlos rückwärts einparken, obwohl das Einparken bei einem Fahrzeug dieser Größe ohnehin kinderleicht gelingt.
Das ABS inkl. Bremsassistent und die Scheibenbremsen vorne und hinten sorgen für eine schnelle und präzise Verzögerung.
Der ELARIS DYO hat noch keine Bewertung beim Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) erhalten.
Zuverlässigkeit und Probleme
Der ELARIS DYO ist noch nicht lange am Markt und bislang wenig verbreitet in Deutschland. Daher können nur sehr eingeschränkt Aussagen zur Zuverlässigkeit und zu etwaigen Problemen mit dem DYO getroffen werden.
ELARIS bietet mit der zweijährigen Herstellergarantie das gesetzliche Minimum. Optional kann eine aufpreispflichtige, dreijährige Anschlussgarantie erworben werden, mit der sich die Gesamtgarantiezeit auf fünf Jahre verlängert.
Wie bei Elektroautos üblich, gibt es auch für die Batterie des ELARIS DYO eine achtjährige Garantie. Besonders ist allerdings, dass diese nicht wie bei anderen Herstellern eine maximale Laufleistung einschließt, sondern unabhängig von der Anzahl der zurückgelegten Kilometer bestehen bleibt.