Dacia Spring Fahreindrücke – Was kann Deutschlands günstigstes Elektroauto?
28. Februar 2025 von Andreas Heise

Dein Weg zum neuen Auto
Billiger wird Elektromobilität nicht: Der Dacia Spring bleibt mit einem Einstiegspreis von 16.900 Euro das günstigste E-Auto Deutschlands. Aber ist er auch ein guter Kauf?
Dacias Design hat sich gewandelt – weg von „billig, aber praktisch“ hin zu „billig, aber stylisch“. Der neue Spring übernimmt den robusten Look des Duster, was ihn deutlich moderner wirken lässt. Trotz Mini-Abmessungen (3,70 m Länge) bleibt er als SUV erkennbar – auch wenn die Konkurrenz das eher als hochgesetzten Kleinstwagen bezeichnen würde.
Dacia Spring Angebote
Dacia spart, wo es nur geht. Der Innenraum besteht fast vollständig aus Hartplastik, das zwar leicht zu reinigen ist, aber nicht gerade edel wirkt. Das Infotainment mit 10,1-Zoll-Touchscreen gibt es serienmäßig nur in der teuersten Ausstattung Extreme, genauso wie die elektrischen Fensterheber hinten oder die elektrisch einstellbaren Außenspiegel.
Platzangebot? Vorne okay, hinten eng. Für Erwachsene wird es auf der Rückbank schnell ungemütlich, besonders wenn die Vordersitze von größeren Menschen belegt sind. Immerhin: Der Kofferraum mit 308 Litern ist ordentlich, aber die Rückbank lässt sich nur als Ganzes umklappen.
Mit 44 oder 65 PS ist der Spring nicht gerade ein Kraftpaket. In der Stadt reicht das, auf der Landstraße wird es zäh. Überholmanöver? Nur mit sehr viel Geduld. Spätestens auf der Autobahn, wo bei 125 km/h Schluss ist, wird klar: Dies ist kein Langstreckenauto.
Der Spring ist leicht (ca. 1.000 kg), was ihn trotz geringer Leistung spritzig macht. In der Stadt flitzt er flink durch den Verkehr, aber das war’s dann auch. Fahrkomfort? Rustikal. Jede Bodenwelle, jedes Schlagloch kommt direkt im Innenraum an. Auf der Autobahn fühlt er sich nervös an, die Lenkung ist schwammig.
Die Batterie fasst magere 26,8 kWh, was laut Dacia für 225 bis 228 km reichen soll. Realistisch? Im Stadtverkehr ja, auf der Autobahn eher nicht. Der Verbrauch ist mit 13,2–14,1 kWh erfreulich niedrig – aber das ändert nichts an der größten Schwäche: der Ladeleistung. Maximal 30 kW an Schnellladern bedeutet: 56 Minuten für 80 %. Zuhause dauert es mit 3,7 kW an der Wallbox über acht Stunden, an der Haushaltssteckdose über 13.
Dacia bleibt seiner Linie treu: Mobilität zum kleinsten Preis. Wer ein reines Stadtauto sucht, mit der knappen Reichweite und dem rudimentären Komfort leben kann, bekommt mit dem Spring einen konkurrenzlos günstigen Stromer. Aber mit Citroën e-C3 und Hyundai Inster stehen besser ausgestattete Alternativen vor der Tür – wenn auch teurer.
Kurz gesagt: Ja, der Dacia Spring ist das billigste Elektroauto – aber das bedeutet auch, dass er an allen Ecken und Enden spart. Wer damit leben kann, bekommt viel Auto für wenig Geld. Wer mehr erwartet, sollte sich woanders umsehen.