Auf dem Cabriomarkt ist es ziemlich übersichtlich geworden, dem Trend zum SUV sei Dank. Warum also nicht beides verbinden? Das Cabrio SUV T-Roc macht genau das!
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Die Idee eines Cabrio-SUV zeigte Volkswagen bereits 2016 auf dem Autosalon in Genf. Die Studie VW T-Cross Breeze ließ die Betrachtenden staunen. Doch in Serie ging der T-Cross 2019 als ganz normales SUV mit feststehendem Dach. Die Idee eines offenen SUVs schien Volkswagen aber nicht loszulassen.
Einziges VW-Cabrio auf dem Markt
Der T-Roc war bereits zwei Jahre zuvor erschienen, auf Basis des Modularen Querbaukastens von VW, baugleich mit dem Audi Q2. Im August 2019 folgte schließlich das erste SUV-Cabrio von Volkswagen: das T-Roc Cabriolet. Es ist zu diesem Zeitpunkt das einzige offene Fahrzeugs von VW. Ein Risiko in Zeiten schwindender Absätze im Cabrio-Markt, aber ein notwendiger Schritt. Denn mit dem Einstellen des offenen VW Golfs gab es im Portfolio des Herstellers keine Alternativen für Frischluftfans. Das ist noch heute so.
Erst einmal ist die Vorstellung eigenartig: ein SUV, zweitürig und dann auch noch ohne Dach? Das klingt zugegebenermaßen seltsam. Trotzdem ist das VW T-Roc Cabrio-SUV die logische Konsequenz aus dem anhaltenden SUV-Boom. Die gibt es schließlich mittlerweile auch als Coupés, warum also nicht auch in der schönsten Art Auto zu fahren, mit offenem Verdeck? Wobei der VW T-Roc sich durchaus an die klassischen Vorgaben hält: Es gibt ihn nur mit einem faltbaren Stoffverdeck, das sich in neun Sekunden per Knopfdruck schließt.
Frischer Wind im Cabrio-Segment?
Cabrio fahren liegt aktuell nicht im Trend. Im SUV-Segment ist das Cabriodach sogar ein Alleinstellungsmerkmal. Nachdem Range Rover das Evoque Cabrio eingestellt hat, steht das VW T-Roc Cabriolet als einziges SUV-Cabrio auf dem Markt ganz allein auf weiter Flur.
Mutig, mutig. Für gewöhnlich eiern sie in Wolfsburg eher den Trends hinterher. Siehe das lange Ringen um das Elektroauto VW ID.3. Um dann doch sehr erfolgreich zu werden. Im Fall des T-Roc Cabriolets, das die Nachfolge von Golf Cabrio und Beetle Cabrio antritt, ist der Erfolg noch ungewiss, aber das Angebot für Frischluftfans attraktiv.
Ein klassisches Stoffdach im Zweitürer-Cabrio statt dem Blechdach im viertürigen T-Roc, gepaart mit der Modernität von Digitalinstrumenten und Fahrassistenz, die Volkswagens modularer Querbaukasten (MQB) ermöglicht, hat wie der faire Preis seine Reize. Von den Maßen der Karosserie, die in Partien verstärkt und versteift wurde, bleibt alles fast gleich. Im Vergleich zum T-Roc ist das Cabriolet mit 4,27 Meter und 1,52 Meter um vier Zentimeter länger und um fünf Zentimeter tiefer.
Der Radstand wuchs, um den Platzbedarf fürs Stoffdach auszugleichen, von 2,59 auf 2,63 Meter. Dem Sitzen und dem Kofferraum nutzt das nichts. Vier statt fünf Personen dürfen im T-Roc Cabrio Platz nehmen und da das Cabriodach Platz benötigt, sinkt das Kofferraumvolumen von 392 auf 280 Liter.
Ein solider Auftritt
Wird das VW T-Roc Cabriolet ein Erfolg? Die Chancen dafür stehen besser als beim eingestellten Range Rover Evoque Cabrio. Das liegt ganz klar am niedrigeren Preis, aber auch an den guten Alltagseigenschaften und dem soliden Auftritt des Wolfsburger SUV Cabrio, das für längere Zeit das einzige viersitzige Cabriolet von VW bleiben wird.
Wie viel kostet das Volkswagen T-Roc Cabrio?
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Für die laufenden Kosten macht es keinen großen Unterschied, ob Sie im VW T-Roc oder im T-Roc Cabrio sitzen. Denn das geschlossen SUV steigt zwar in der Haftpflichtversicherung niedriger ein als das Cabrio mit Typklasse 14. Dafür wird die luftige Variante bei der Einstufung für die Teil- und Vollkasko-Versicherung begünstigt und jeweils in die Klasse 18 einsortiert.
Leistung und Fahrkomfort
Etwas bescheiden gestaltet sich das Motorenrepertoire des T-Roc Cabrios. Während beim T-Roc mit festem Dach noch Diesel und Benziner angeboten werden, beschränkt sich die letztendlich doch etwas enttäuschende Auswahl beim SUV Cabrio auf den kleinen 1.0 TSI Benzinmotor und den 1.5 TSI Benziner.
Der quirlig hoch drehende 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder mit 115 PS Leistung bildet den Einstieg. Der von vielen VW-Modellen bekannte Motor ist kein Aggregat für Schaltfaule und beschleunigt das T-Roc Cabriolet in eher beschaulichen 11,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Das kann zum gemütlichen Cabrio fahren völlig reichen, aber nicht jedem.
Der Basismotor ist mit Handschaltung lang übersetzt und lädt so zum niedertourigen Fahren einlädt. Das spart Sprit – um die fünf Liter Benzin sind laut Volkswagen auf 100 Kilometer im Schnitt möglich. Wahrscheinlicher dürften ein bis zwei Liter mehr sein, je nach Fahrweise. Der zweite Motor ist der 150 PS starke Vierzylinder von VW, der quer durch die Modellpalette des Konzerns im Einsatz ist. Ein Aggregat, das genügsam und bewährt ist. Zusätzlich zum Handschalter bietet es VW mit einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe an. Aber Obacht, wenn Sie zu fest aufs Gaspedal drücken – nicht, dass Ihnen das Toupé davonfliegt!
Mit dem 150 PS starken 1.5 TSI, der 250 statt 200 Newtonmeter maximales Drehmoment zur Verfügung stellt, geht es hubraumbedingt entspannter und flotter voran. Der Favorit für Langstreckentouren ist daher der rund 2.500 Euro kostspieligere Vierzylinderturbo, der mit der temporären Zylinderabschaltung (ACT), die den Motor bei niedrigen Drehzahlen vom Vier- zum Zweizylinder macht, kaum mehr als der Dreizylinder verbraucht.
Platz und Praxistauglichkeit
Die SUV-Gene des VW T-Roc Cabrio sind offensichtlich, dient der gleichnamige Geländewagen in Golf-Größe doch der Version mit Faltdach als Basis. Das heißt, das VW T-Roc Cabrio liegt höher auf der Straße als ein vergleichbares Modell der Kompaktklasse und hat sich die guten Eigenschaften des SUVs bewahrt. Die Sitzposition ist angenehm über der Straße, der Einstieg ist leicht, die Rundumsicht tadellos und nur nach hinten ein wenig eingeschränkt durch das Faltdach. Gleichzeitig bleibt das VW T-Roc Cabrio ein Pragmatiker: Der Kofferraum ist zwar nicht SUV-typisch riesig, aber mit 284 Liter Volumen brauchbar.
Wegen dem Stauraum werden sich aber die wenigsten das VW T-Roc Cabrio zulegen: Sie wollen das Fahren an der frischen Luft genießen! Volkswagen löst das klassisch mit einem Stoffverdeck, das sich bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h in neun Sekunden öffnet und schließt. Sitzplätze bietet das VW T-Roc Cabrio vier und ist somit durchaus auch tauglich für einen Familienausflug. Trotzdem bleibt das offene SUV ein Wagnis: Das Experiment wagten bereits Range Rover mit dem Evoque und Nissan mit dem Murano CrossCabrio, doch beide Modelle floppten. Die Chancen des VW T-Roc Cabrios stehen besser – allein, weil es das letzte VW Cabrio ist, das die Marke in seinem Portfolio anbietet.
Sitzen: Es gibt eine erste und zweite Klasse
Vom Sitzen her gibt es deswegen im T-Roc Cabriolet ganz klar eine erste und eine zweite Klasse. Auf den Vordersitzen kommt man bequem unter und genießt durch den Schutz der Frontscheibe, abhängig von den Seitenscheiben, einen angenehm zugigen bis sanften Luftzug. Die großen Türen erleichtern den Einstieg und durch die größere Bodenfreiheit des SUVs sind die Sitzposition und die Übersicht gut.
Dahinter auf der Sitzbank sieht das anders aus. Der Zustieg ist unbequemer als im Viertürer, die Beinfreiheit begrenzt und beim offen fahren geht es zugiger zu. Die Kopffreiheit geht einem langen Menschen unter dem Stoffdach allerdings nicht so schnell aus.
Das Interieur, das karg-bieder-nüchtern, aber solide wirkt, unterscheidet sich bis auf den Verdeckschalter und den Direktschalter für alle Fenster kaum vom T-Roc mit Blechdach. Auch das viersitzige Cabrio lässt sich mit digitalen Instrumenten und dem neuesten Infotainment mit Sprachbedienung, „Over-The-Air“-Updates und Verkehrsinfos und Wetterberichten in Echtzeit ausrüsten.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Das Open-air-Vergnügen hat seinen Preis. Das besser ausgestattete Einstiegs-Cabriolets liegt rund 5.700 Euro über dem des T-Roc Basismodells. Bei gleicher Ausstattung als Style beträgt der Preisunterschied rund 3.000 Euro.
T-Roc Cabrio Style
Das Cabriolet mit dem 115-PS-Motor erhält man nur als Style. In einem Einstiegsmodell von VW ist der Tisch zwar selten reichlich gedeckt, aber mit der Ausstattung im Style kann man gut leben. Sie umfasst das Lederlenkrad, die höhenverstellbaren Vordersitze, die beleuchteten Make-up-Spiegel, die elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegel und die symmetrisch umklappbare Sitzbanklehne.
Die Klimaanlage, die elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion und der Licht- und Regensensor sind Serie wie auch ein einfaches Radiosystem mit digitalem Radioempfang (DAB+), zwei USB-C-Schnittstellen und einer 12-Volt-Steckdose vorn. Für die Onlinedienste ist alles vorbereitet, aber sie kosten wie einige Sicherheitssysteme im T-Roc Cabrio extra.
Neben Selbstverständlichkeiten wie Airbags und Reifenkontrollanzeige gehören die Fußgänger- und Müdigkeitserkennung, der Notbremsassistent, der Notruf-Service, der Spurhalteassistent und der im Notfall ausklappende Überrollbügel hinter den Rückbankkopfstützen zur Serienausstattung.
T-Roc Cabrio R-Line
Der 150-PS-Benziner ist auch mit der Ausstattungslinie R-Design zu bestellen. Zum Aufpreis von rund 5.200 Euro pflegt diese Linie, die wie der Style auf 17-Zoll-Rädern rollt, einen sportlicheren Stil mit aggressiveren Anbauteilen, den R-Line-Einstiegsleisten und Applikationen im Cockpit.
Die Pedale bestehen aus gebürstetem Edelstahl. Das Multifunktions-Sportlenkrad ist mit Leder ummantelt und besitzt in der Variante mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG Schaltwippen hinter dem Lenkrad. Dahinter sind Sportsitze mit elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze genauso Serie wie die Progressivlenkung, die Einparkhilfe, die Fahrmoduswahl und das Sportfahrwerk.
Und es bleibt reichlich Spielraum für Extras. Mit der optionalen Anhängevorrichtung wird das T-Roc Cabriolet dann vollends zum Unikum auf dem Markt: ein SUV mit Cabriodach und Anhängerkupplung.
Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm
Für den Verbrauch ist es nicht entscheidend, ob Sie den 110 PS starken Dreizylinder mit einem Liter Hubraum oder den kräftigeren 150 PS Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum bewegen. Beide dürstet es nach rund fünfeinhalb Litern - zumindest in der Theorie.
In der Praxis sind rund sieben Liter realistischer. Wer sich bei allzu gutem Wetter zu sportlicher Fahrweise verleiten lässt, könnte auch darüber landen. Doch meist wird ein Cabrio im Sommer eher auf Landstraßen bewegt, wo der Motor deutlich effizienter arbeiten kann und der Verbrauch sinkt.
Sicherheit und Schutz
Und die Sicherheit im Test? Im ADAC-Bremstest kam der geschlossene T-Roc nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach zufrieden stellenden 35,2 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.
Allerdings muss dazu erwähnt werden, dass keine spezifische Bewertung für das Cabrio vorgenommen wurde und sich das Crashtest-Ergebnis daher nur auf die geschlossene SUV-Variante bezieht.
Zuverlässigkeit und Probleme
Insgesamt kann das Volkswagen T-Roc Cabrio als zuverlässiges Fahrzeug gelten. Von den verschiedenen Rückrufaktionen, die den VW T-Roc betrafen, blieb die Cabrio-Version weitestgehend verschont. Das liegt auch daran, dass sich diese teilweise auf Motoroptionen bezogen, die für das Cabrio gar nicht angeboten werden.
Ansonsten gibt es bei Volkswagen nur die gesetzlich vorgeschriebene Garantie von zwei Jahren auf das gesamte Fahrzeug. Hinzu kommt eine dreijährige Garantie gegen Lackmängel sowie eine zwölfjährige Garantie gegen Durchrostung.
Volkswagen T-Roc Cabrio FAQs
Wo wird das VW T-Roc Cabrio gebaut?
Der VW T-Roc wird im VW-Werk in Osnabrück in der ehemaligen Fabrik des Cabrio-Spezialisten Karmann gebaut.
Welche SUV-Cabrios gibt es?
Der VW T-Roc ist aktuell das einzige SUV-Cabrio auf dem Markt. Zuvor hatten bereits zwei andere Hersteller mit dieser Kombination experimentiert. Einer von ihnen war Range Rover. Zwischen 2016 und 2018 baute der britische Hersteller das Evoque Cabrio - sonderlich erfolgreich war es aber nicht. Mit dem Ende der Baureihe verschwand auch das Convertible. Zuvor versuchte sich Nissan 2011 mit dem Murano Cross Cabriolet an der ungewöhnlichen Konzept. 2016 war auch hier Schluss.
Wird das VW Golf Cabrio noch gebaut?
1979 baute Volkswagen mit dem VW Golf I das erste Cabrio, nachher liebevoll “Erdbeerkörbchen” genannt - wegen dem markanten Überrollbügel. Bis auf eine Unterbrechung in den Nullerjahren wurde diese Tradition 35 Jahre lang weitergeführt, 2016 endete die letzte offene Baureihe. Der VW T-Cross Cabrio ist heute das einzige Cabriolet im Programm von Volkswagen.
Was ist der Unterschied zwischen T-Roc und T-Cross?
Der VW T-Roc ist über dem T-Cross in der Modellpalette von Volkswagen angesiedelt. Während der T-Roc auf dem Golf basiert, teilt sich der T-Cross die Basis mit dem Polo.
Welche Cabrios gibt es noch?
Cabrios sind einfach nicht mehr im Trend - entsprechend gering ist die Anzahl der bezahlbaren Fahrzeuge mit faltbaren Verdeck. In der Klasse des VW T-Roc Cabrios, also bis circa 35.000 Euro, sind noch Fiat 500 C, Mini Cabrio, Smart Fortwo EQ Cabrio, Mazda MX-5 und das BMW 2er Cabrio erhältlich. Etwas breiter wird die Auswahl oberhalb dieser Preisschwelle. Hier gibt es unter anderem BMW Z4, Ford Mustang, Audi TT, Porsche 911, Chevrolette Corvette und andere hochpreisige Sportwagen und Roadster.
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