Entsteht in Japan der drittgrößte Autohersteller der Welt?
18. Dezember 2024 von Patrik Chen
Dein Weg zum neuen Auto
In Japan stehen die Autoriesen Honda und Nissan vor dem Start von Fusionsgesprächen. Falls es zu einer Einigung kommt, könnte der drittgrößte Autohersteller der Welt entstehen.
Bei japanischen Autoriesen geht der Gedanke zunächst zu Toyota, dem weltweit größtem Autohersteller. Nun könnte ein weiterer Gigant in Japan entstehen. Japanische Medien berichteten, dass Honda und Nissan über eine mögliche Fusion sprechen.
Drittgrößter Autohersteller der Welt könnte entstehen
Ein Gemeinschaftsunternehmen der beiden würde mit fast acht Millionen produzierten Autos zum drittgrößten Hersteller der Welt aufsteigen. Auch Mitsubishi könnte Teil des Unternehmens werden, schließlich hält Nissan 24 % der Aktien am japanischen Konkurrenten. Der Fusionsgedanke ist wohl vor allem dem harten Wettbewerb im Zuge der Elektromobilitätswende geschuldet, bei der die japanischen Unternehmen noch nicht so viele Modelle im Angebot haben.
Bereits im März hatten die involvierten Unternehmen angekündigt, bei der Entwicklung von Software und E-Autos zusammenzuarbeiten, um Synergieeffekte zu bekommen und ihre Kosten zu senken. 2030 soll das erste gemeinsame E-Auto aus der Zusammenarbeit entstehen, aber nun könnte eine weitaus engere Kooperation anstehen. Eine Absichtserklärung zu Fusionsgesprächen soll demnächst unterschrieben werden, um den offiziellen Prozess einzuleiten.
Nissan in der Krise
Vor allem Nissan dürfte der antreibende Faktor in den Gesprächen sein, der Autobauer hatte ein katastrophales Jahr eingefahren mit 90 % weniger Gewinn seit April im Vergleich zum Vorjahr 2023. Nicht nur der harte Kampf um den chinesischen Markt setzte Nissan zu, auch in Amerika sind Marktanteile eingebrochen, da die angebotenen Modelle relativ alt sind und auch keine Hybrid-Varianten haben.
Bereits im November wurde ein Sparprogramm bei Nissan angekündigt, welches knapp 9000 Arbeitsplätze und ein Fünftel der Produktionskapazität zusammensparen soll. Fusionsgespräche erscheinen als angemessenes Mittel um die anstehenden Umstrukturierungen bei Nissan in geordnete Bahnen zu lenken. Angeblich soll auch der taiwanische Elektronikhersteller Foxconn, hauptsächlich bekannt für die Fertigung des Apple iPhones, Interesse an einer Übernahme von Nissan gezeigt haben, aber Nissan ließ die Taiwaner wohl abblitzen, um lieber mit Honda zu sprechen. Aber auch Honda kämpft mit dem härteren Wettbewerb und musste seine Gewinnprognose für das Jahr auf unter 6 Milliarden Euro senken, knapp 14 % weniger als im Vorjahr.
Die Börse in Tokio verzeichnete ein Plus für die Aktienkurse von Nissan und Mitsubishi nach Bekanntwerden der Nachricht, während Hondas Aktienkurs leicht nachgab. Von offizieller Seite wurde nur verlautet, dass man in Gesprächen über Zusammenarbeiten sei. Berichten zufolge soll am Montag eine Pressekonferenz zum Thema geplant sein.