Fusion vor dem Aus – Nissan und Honda gehen wohl doch nicht zusammen
05. Februar 2025 von Patrik Chen

Dein Weg zum neuen Auto
Erst im Dezember 2024 hatten Honda und Nissan bestätigt, dass sie in Fusionsgesprächen sind, nun stehen diese bereits vor dem Aus. Medienberichten zufolge scheitern die Gespräche am Widerstand Nissans.
Gespräche wohl gescheitert
Japanischen Medienberichten zufolge sind die Pläne für den potentiell drittgrößten Autohersteller der Welt bereits gescheitert, bevor das Gemeinschaftsunternehmen Form annehmen konnte. Hauptgrund für das Scheitern sei wohl die Uneinigkeit über die zukünftige Unternehmensstruktur gewesen. So habe Honda den Vorschlag gemacht, dass Nissan zu einer Tochtergesellschaft werden solle. Dies sei von Seiten Nissans aber abgelehnt worden und daraufhin seien die Gespräche abgebrochen worden.
Falls die Fusion endgültig scheitert wird sich Nissan auf einen anderen Weg sanieren müssen. Der Autohersteller steckt in großen finanziellen Schwierigkeiten und hatte im November 2024 erst ein Sparprogramm mit Stellenabbau angekündigt. Ob andere Interessenten an einer Übernahme von Nissan bzw. einer Fusion vorhanden sind, ist unklar. Vor den Gesprächen mit Honda gab es auch Gerüchte um den taiwanischen Elektronikhersteller Foxconn. Sobald weitere Details vorliegen, halten wir dich auf dem Laufenden.
Originalartikel vom 23. Dezember 2024:
Bei japanischen Autoriesen geht der Gedanke zunächst zu Toyota, dem weltweit größtem Autohersteller. Nun könnte ein weiterer Gigant in Japan entstehen. Japanische Medien berichteten, dass Honda und Nissan über eine mögliche Fusion sprechen. Der Zeitplan sieht vor, dass bis zum Juni 2025 die erweiterte Zusammenarbeit bis hin zu einer vollem Fusion stehen soll.
Drittgrößter Autohersteller der Welt könnte entstehen
Ein Gemeinschaftsunternehmen der beiden würde mit fast acht Millionen produzierten Autos zum drittgrößten Hersteller der Welt aufsteigen. Auch Mitsubishi könnte Teil des Unternehmens werden, schließlich hält Nissan 24 % der Aktien am japanischen Konkurrenten. Der Fusionsgedanke ist wohl vor allem dem harten Wettbewerb im Zuge der Elektromobilitätswende geschuldet, bei der die japanischen Unternehmen noch nicht so viele Modelle im Angebot haben.
Bereits im März hatten die involvierten Unternehmen angekündigt, bei der Entwicklung von Software und E-Autos zusammenzuarbeiten, um Synergieeffekte zu bekommen und ihre Kosten zu senken. 2030 soll das erste gemeinsame E-Auto aus der Zusammenarbeit entstehen, aber nun könnte eine weitaus engere Kooperation anstehen. Eine Absichtserklärung zu Fusionsgesprächen soll demnächst unterschrieben werden, um den offiziellen Prozess einzuleiten. Dann sollen die Beratungen über die vertiefte Zusammenarbeit bis zum Juni 2025 abgeschlossen sein.
Nissan in der Krise
Vor allem Nissan dürfte der antreibende Faktor in den Gesprächen sein, der Autobauer hatte ein katastrophales Jahr eingefahren mit 90 % weniger Gewinn seit April im Vergleich zum Vorjahr 2023. Nicht nur der harte Kampf um den chinesischen Markt setzte Nissan zu, auch in Amerika sind Marktanteile eingebrochen, da die angebotenen Modelle relativ alt sind und auch keine Hybrid-Varianten haben.
Bereits im November wurde ein Sparprogramm bei Nissan angekündigt, welches knapp 9000 Arbeitsplätze und ein Fünftel der Produktionskapazität zusammensparen soll. Fusionsgespräche erscheinen als angemessenes Mittel um die anstehenden Umstrukturierungen bei Nissan in geordnete Bahnen zu lenken. Angeblich soll auch der taiwanische Elektronikhersteller Foxconn, hauptsächlich bekannt für die Fertigung des Apple iPhones, Interesse an einer Übernahme von Nissan gezeigt haben, aber Nissan ließ die Taiwaner wohl abblitzen, um lieber mit Honda zu sprechen. Aber auch Honda kämpft mit dem härteren Wettbewerb und musste seine Gewinnprognose für das Jahr auf unter 6 Milliarden Euro senken, knapp 14 % weniger als im Vorjahr.
Die Börse in Tokio verzeichnete ein Plus für die Aktienkurse von Nissan und Mitsubishi nach Bekanntwerden der Nachricht, während Hondas Aktienkurs leicht nachgab. Von offizieller Seite wurde nur verlautet, dass man in Gesprächen über Zusammenarbeiten sei. Berichten zufolge soll am Montag eine Pressekonferenz zum Thema geplant sein.