Audi A6 Avant Fahreindrücke: Neuer A6? Den gibt’s doch gar nicht mehr! Denkste.

09. April 2025 von

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Audi hat es mal wieder geschafft, selbst für Chaos zu sorgen: Erst wird der A6 beerdigt, dann taucht plötzlich ein brandneuer A6 Avant auf. Und nein, das ist kein Zombie, sondern ein vollwertiges Auto mit jeder Menge verwirrender Modellpolitik. Aber was kann der Neue eigentlich?

Audi wollte eigentlich Ordnung ins Namenschaos bringen: Alle geraden Zahlen sollten für Elektroautos stehen, alle ungeraden für Verbrenner – deshalb wurde der A4 schon zum A5. Der neue A6 hätte demnach A7 heißen sollen. Aber das hat niemand gecheckt.

Audi A6 Avant Angebote ab 48.840 Euro

Also macht man jetzt einen Rückzieher: Der neue Verbrenner heißt wieder A6, die Elektroversion hört auf den Namen A6 e-tron. Verwirrend? Ja. Logisch? Nicht wirklich. Willkommen in der Audi-Welt.

Von außen wirkt der neue Audi A6 Avant (ab 48.840 Euro) kühl, breit, kantig. Die Verbrenner-Variante bekommt optisch mehr Luft durch die Front gedrückt, hat andere Scheinwerfer als die Elektro-Version und wirkt insgesamt muskulöser.

Die optionalen Matrix-LED-Leuchten mit ihren pseudocoolen Edelstahleinsätzen vorne und den einstellbaren OLED-Signaturen hinten machen richtig was her. Wer will, kann sich beim Auf- und Zuschließen eine kleine Lichtshow gönnen – ob das jetzt beeindruckend oder albern ist, liegt im Auge des Betrachters.

Drinnen mixt Audi hochwertige Materialien mit ein bisschen Billo-Charme. Die Mittelkonsole glänzt zwar hübsch, ist aber anfällig für Kratzer und Fingerabdrücke. Hartplastik in den Türverkleidungen gibt’s auch, und hinten summt der Fensterheber links anders als rechts. Dennoch: Die Verarbeitung insgesamt ist gut und besser als im neuen Q5, den wir auch testen konnten.

Obwohl der neue A6 Avant in der Länge 6 cm (jetzt 4,99 m) zugelegt hat, ist innen weniger los: Der Kofferraum schrumpft von 565 auf 503 Liter – und in der Allrad-Variante gar auf 466 Liter. Also eher Rück- statt Fortschritt.

Im Testwagen werkelte der 204 PS starke Diesel mit Mildhybridsystem. Der bringt kurzfristig 24 PS Extrakick per Triebstranggenerator, segelt im Leerlauf dahin und kann elektrisch einparken – nette Gimmicks für den Alltag. Von 0 auf 100 geht’s in 7 Sekunden – das ist solide, aber keine Rakete. Verbrauch? Offiziell ordentliche 5,1 bis 5,9 l/100 km.

Dank Luftfederung schwebt der A6 im Komfortmodus dahin, selbst mit 21-Zoll-Felgen. Der Unterschied zwischen Komfort- und Sportmodus ist riesig: Von „Sänfte“ bis „Sportskanone auf Diät“ ist alles drin. Besonders leise ist er auch – Akustikverglasung, verbesserte Türdichtungen und Schaumstoffringe in den Reifen sei Dank.

Mit über zwei Tonnen Kampfgewicht ist der A6 schwerer als BMW 5er und Mercedes E-Klasse. Dazu kommt eine happige Aufpreispolitik: Wer Matrix-LED, 4-Zonen-Klima oder das Beifahrer-Display will, zahlt ordentlich drauf. Und als größter Gegner lauert ironischerweise der Audi A5 – fast genauso groß, günstiger und mit besserer Motorauswahl.

Der neue Audi A6 Avant macht vieles richtig, aber nicht alles. Tolle Lichttechnik, flüsterleises Fahren und solide Verarbeitung treffen auf einen geschrumpften Kofferraum, Übergewicht und ein Preisschild, das mit jedem Häkchen im Konfigurator explodiert. Wer nicht aus Prinzip A6 fahren will, sollte dringend den A5 anschauen.

Audi A6 Avant Testbericht