Renault Arkana Testbericht

Das Crossover Renault Arkana nimmt mit seiner Coupé-Form die deutsche SUV-Konkurrenz ins Visier - zu einem deutlich besseren Preis. Die Verarbeitung ist gut, die Qualität stimmt, dafür müssen Autofahrende bezüglich der Motoren Abstriche machen.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Felix Reek nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Starke Basisausstattung
  • Gutes Kofferraumvolumen
  • Hochwertige Materialauswahl

Was nicht so gut ist

  • Lauter Motor unter Last
  • Eingeschränkter Platz im Fond
  • Keine Verzurrpunkte im Kofferraum
Die wichtigsten Daten
Modell
Renault Arkana
Fahrzeugtyp
SUV
Kraftstoffart
Benzin, Hybrid
Beschleunigung (0-100 km/h)
9,1 - 10,8 s
Anzahl der Sitze
5
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
480 - 513 Liter - 4 Koffer
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.568 mm x 1.821 mm x 1.576 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
106 - 135 g/km
Verbrauch (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kraftstoff das Auto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
4,7 - 6,0 l/100km

Renault Arkana: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Renault Arkana

Mit dem Renault Arkana stellt die französische Marke ein Pendant zum Citroen C4 bereit, das seine Ähnlichkeiten schon auf den ersten Blick offenbart. Die Plattform und auch die Form des SUV-Coupés ist die gleiche. Unterschiede finden sich vor allem bei der Lichtgrafik und natürlich im Markenlogo.

Geburtsstunde in Moskau

Schon 2018 hatte Renault den Arkana als Konzeptfahrzeug auf der Moscow International Motor Show vorgestellt. Allerdings dauerte es noch bis 2021 bis der Arkana endlich hierzulande an den Start ging.

Produziert wird das Fahrzeug ebenfalls in Moskau und das nicht ohne Grund, denn der Zielmarkt des Arkanas liegt vor allem in Russland und Asien, wo der Renault Arkana unter anderem in Südkorea als Samsung XM3 verkauft wird. Schon 2000 hatte Renault das kriselnde Unternehmen Samsung Motors zu großen Teilen übernommen und vertreibt in Südkorea bis heute unter der Samsung-Flagge Renault-Fahrzeuge. 2024 legte Renault ein Facelift für den Renault Arkana nach, wobei sich nur die Optik des Kühlergrills, die Ausstattungslinien und die Serienausstattung leicht änderten.

Interessanter Mix

Während sich SUVs etablierten, stand man immer wieder vor der Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Fahrzeuge mit Offroad-Anleihen, die vor allem in der Stadt und auf befestigten Straßen bewegt wurden. Rechtfertigt der Praxisnutzen tatsächlich das höhere Gewicht und den Mehrverbrauch? Ähnliche Gedanken gibt es bei SUV-Coupés wie dem Renault Arkana.

Das Renault SUV verfügt tatsächlich über eine ordentliche Bodenfreiheit von 19 Zentimetern. Die hohe Sitzposition verleiht einen guten Überblick über den Straßenverkehr und einen angenehmen Einstieg. Gleichzeitig büßt man allerdings Kopffreiheit im Fond ein, um in den Genuss der coupéhaften Dachlinie zu kommen. Ähnliches gilt für die Beinfreiheit auf den hinteren Sitzen.

SUVs sollen nicht nur groß und geräumig, praktisch und variabel sein, mittlerweile müssen sie auch schick aussehen. Und was könnte schicker sein als ein Coupé? Wie das mit einem SUV zusammenpasst, haben in der Vergangenheit vor allem die deutschen Premium-Hersteller vorgemacht.

Egal ob Audi, BMW oder Mercedes, jeder von ihnen hat mehrere schnittige Geländewagen im Portfolio. Die haben allerdings ihren Preis. Renault grätscht mit dem Arkana dazwischen. Der orientiert sich optisch an BMW X6 und Konsorten, ist mit einer Länge von 4,57 Meter aber eher zwischen Kompakt- und Mittelklasse angesiedelt. Der Preis: sagenhafte 30.300 Euro. Zum Vergleich: Der ähnlich dimensionierte Audi Q3 Sportback kostet fast 10.000 Euro mehr.

Passend zum urbanen Einsatzgebiet wird der Renault Arkana auch als Hybridauto angeboten. Beim sogenannten E-Tech Antrieb handelt es sich, um einen selbstladenden Hybrid mit einer 12 kWh Batterie, die den Antrieb beim Beschleunigen unterstützt und beim Bremsen mit Energie gespeist wird. Dadurch vermag der E-Tech den kombinierten Verbrauch im Vergleich zum etwa gleichstarken Benziner um 1,3 Liter auf 100 km zu senken.

Fazit: schick und günstig

Der Renault Arkana ist ein Kompromiss. Er sieht schick aus, bietet die beliebte Coupé-Form, stellt aber keinen Motor zur Verfügung, der diese Sportlichkeit in Fahrleistungen umsetzen könnte - bei maximal 158 PS ist Schluss. Das dürfte für die Kundschaft nicht so wichtig sein. Viel entscheidender ist: Der Renault Arkana ist ein SUV, das sich für viele Einsatzzwecke eignet - als Familienauto und für den Single-Haushalt - zu einem Preis, der deutlich günstiger ist als alles, was BMW, Audi und VW in diesem Bereich anbieten. Gerade das dürfte viele Interessierte überzeugen.

Wie viel kostet der Renault Arkana?

Das Renault Arkana Modell hat einen Listenpreis von 29.500 € bis 37.250 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 6.328 € sparen. Die Preise beginnen bei 25.221 € für Barzahlung. Die monatlichen Raten beginnen bei 184 €.

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Größentechnisch gehört der Renault Arkana in die Mittelklasse. Dort wird er auch von den Kfz-Versicherungen verortet. Der Berechnung der Haftpflichtversicherung liegt die Typklasse 19 zugrunde. Wenig höher wird der Arkana in der Teilkasko mit Klasse 21 und in der Vollkasko mit 23 eingestuft.

Leistung und Fahrkomfort

Ganz neu ist das SUV nicht: In Korea wird er als Samsung XM3 verkauft, in Russland gibt es seit 2019 einen Renault Arkana auf Basis des Dacia Duster. Das rumänische Billig-SUV ist dem Arkana aber nicht anzusehen. Die Designlinien sind fließend, alles strebt gen Heck, scharfe Kanten gibt es kaum welche, der Renault wirkt eher wie im Windkanal geformt.

Ganz so sportlich wie es scheint, ist der Franzose aber nicht. Für den Arkana bietet Renault nur drei Motoren an: zwei Benziner mit 1,3 Liter Hubraum und 140 PS beziehungsweise 158 PS sowie einen selbstladenden Hybrid mit 145 PS. Für die Kundschaft dürfte das meistens ausreichend motorisiert sein. 

Auf der Autobahn wird es zäh

Auf der Straße verhält sich der Arkana relativ unauffällig. Los geht es mit dem Basisbenziner mit 140 PS. Der besitzt einen Mini-Hybrid mit Startergenerator, dessen Batterien unter dem Beifahrersitz versteckt sind. Er hilft beim Anfahren und Beschleunigen und das macht sich in Verbindung mit dem Turbo schnell bemerkbar. Der Renault Arkana ist flott unterwegs, auf der Autobahn geht ihm bei höheren Geschwindigkeiten ein wenig die Puste aus. Der Vierzylinder klingt angestrengt und wird laut. Wen das stört, der greift zur Version mit 158 PS.

Als Verbrauch gibt Renault im Schnitt 5,8 Liter an. In unserem Test sind es eher acht Liter Super. Serienmäßig ist in allen Benziner-Modellen eine siebenstufige Automatik, die ihren Job gut macht und unauffällig die Gänge wechselt. Nur beim Anfahren wird es öfter mal ein wenig hakelig und das sonst so fehlerlose Getriebe ruckelt.

Das Fahrwerk des Renault Arkana ist komfortabel, das SUV gibt ein gutes Gefühl für die Straße weiter, die Lenkung ist nicht zu schwammig, besitzt aber zu viel Spiel. Das verschwindet im “Sport”-Modus, der ansonsten aber nur für ein wenig flottere Gangwechsel sorgt.

Vollhybrid statt Plug-in Hybrid

Die Alternative zu den reinen Ottomotoren ist der viereinhalbtausend Euro teurere selbstladende Hybrid. Ein Plug-in Hybrid wird nicht angeboten. Stattdessen setzt Renault im Arkana auf seine bewährte Kombination aus Ottomotor und zwei Elektro-Aggregaten. Zu dem Benziner mit 94 PS gesellen sich ein Startergenerator mit 20 PS und ein E-Motor im Getriebe mit 49 PS. Es gibt zwei elektrische Gänge und vier konventionelle - das Schalten übernimmt die Automatik.

Gestartet und angefahren wird immer rein elektrisch - theoretisch bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h. Je nach Akkustand oder nervösem Gasfuß schaltet sich der Benziner dazu, der zwar nur subtil zu hören ist, aber nicht so rund klingt wie der im Standard-Modell des Renault Arkana. Grundsätzlich greifen die Systeme reibungslos ineinander.

Für sportlich Fahrende ist der Vollhybrid aber nichts. Auf das plötzliche Treten des Gaspedals reagiert der Arkana mit deutlicher Verzögerung. Für solche Fahrende wurden Hybridfahrzeuge aber auch nicht entwickelt. Der Verbrauch liegt laut Hersteller zwischen bei fünf Liter Benzin, im Gegensatz zum Basismotor zeigte sich das im Test als durchaus realistischer Wert. Der Renault Arkana blieb meist unter sechs Liter Benzin auf 100 Kilometer, weil sich viele Fahrsituationen rein elektrisch realisieren lassen.

Platz und Praxistauglichkeit

Zeit im Renault Arkana Platz zu nehmen. Der Einstieg ist einfach, das SUV hat eine Bodenfreiheit von 20 Zentimeter und liegt angenehm hoch auf der Straße. Trotzdem ist er mit einer Höhe von 1,58 Meter niedrig für diese Fahrzeugklasse. Im Innenraum dominieren Leder und Alcantara, die durch rote Ziernähte aufgelockert werden. Dazu gibt es den üblichen Kunststoffmix. Die Verarbeitung ist gut, es knarzt oder knirscht nichts. 

Die Sitze sind komfortabel, typisch französisch eher weich und bieten ordentlich Seitenhalt, das Platzangebot ist ausreichend. Vorne ist die Kopfhöhe gut, aber rechnet man die Kniefreiheit ein, reicht das nur bis zu einer Körpergröße von 1,95 Meter. Hinten ist das Platzangebot durch den Radstand von 2,72 Meter ähnlich, auch hier reicht es nur bis zu einer Länge von 1,85 Meter. Das abfallende Dach der Coupé-Form hat eben seine Konsequenzen, die sich im Raumangebot widerspiegeln.

Der Kofferraum bietet im reinen Benziner 515 Liter Stauraum, umgeklappt lässt er sich auf 1.296 Liter erweitern. Es entsteht eine ebene Fläche von bis zu 1,87 Meter Länge. Das ist auf Höhe der Konkurrenz. Der Audi Q3 Sportback beispielsweise schafft 530 bis 1.400 Liter.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Die Bedienung kennen Autofahrende aus anderen Modellen von Renault. Die Lautstärkeregelung des Arkana findet per Schaltfläche an der Rückseite des Lenkrads rechts statt. Das ist am Anfang etwas ungewohnt, aber letztlich nur eine kleine Umstellung. In der Basisversion schauen Fahrende seit dem Facelift 2024 immer auf ein virtuelles Cockpit, das sich mit wenigen Einstellungen persönlich anpassen lässt - etwa auf die übliche Kombination aus Geschwindigkeit und Drehzahl oder eine großflächige Anzeige der Navigationskarte. Das Display hinter dem Lenkrad misst dabei 7 Zoll.

In der Mittelkonsole sitzt im Renault Arkana ebenfalls ein Bildschirm. Welcher, ist von der Ausstattung abhängig. Im Basismodell Evolution ist es ein hochkant stehendes 7-Zoll-Touchscreen, in höheren Versionen des SUV ein 9,3 Zoll großes Display. Das ist gestochen scharf, reagiert schnell und lässt sich per Apple CarPlay und Android Auto mit dem Smartphone verbinden. Für die Klimaautomatik gibt es ein separates Bedienteil mit Drehreglern, die auch in anderen Renault- oder Dacia-Modellen zum Einsatz kommen.

Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm

Wer den Fokus auf einen geringen Verbrauch setzen möchte, fährt am besten den E-Tech Vollhybrid. Damit senkt sich der Verbrauch im kombinierten WLTP-Zyklus um einen Liter auf 4,8 l/100km. Das lohnt sich besonders dann, wenn ein Großteil der täglichen Strecken in der Stadt liegt, wo der Hybrid möglichst viel Potenzial aus der Bremsenergierückgewinnung schöpfen kann.

Wird stattdessen hauptsächlich Autobahn oder über Land gefahren, bleibt vom Verbrauchsvorteil nichts mehr übrig. Dann ist der Mild-Hybrid mit wahlweise 140 oder 158 PS, die bessere Wahl. Dessen Verbrauch liegt bei kombinierten 5,8 l/100km.

Insofern ist auch der CO2-Ausstoß abhängig von der Strecke. Die Verbrenner emittieren etwa 131 - 132 g/km. Beim Vollhybrid sind es bloß noch 107 - 108 g/km. Dadurch erfüllen alle Motoroptionen die geltende Abgasnorm Euro 6d.

Sicherheit und Schutz

Die Basisausstattung des Arkana können sich viele Hersteller zum Vorbild nehmen. Zahlreiche Sicherheitsassistenten gehören schon zur Grundausstattung. Das galt für den Arkana bereits vor dem Facelift und gilt seit dem Facelift, das den Arkana an die neuen gesetzlichen Vorschriften zu Assistenzsystemen anpasste, umso mehr.

Dazu gehören die Erkennung von Verkehrszeichen, ein Notbremssystem, das Halten der Spur und ein Abstands-Tempomat. Aufpreis kostet das Warnsystem für den toten Winkel, der automatische Einpark-Assistent und eine 360-Grad-Kamera für mehr Umsicht beim Rangieren. Beim EURO NCAP Crashtest erhielt der Renault Arkana Bestnoten mit fünf Sternen.

Am stärksten schnitt er dabei in der Kategorie Insassenschutz für Erwachsene ab und erreichte starke 96%. Nur wenig schlechter war der Schutz für Kinder.

Noch immer gut, aber nicht vollends überzeugend waren die Bewertungen für die passive Sicherheit und die Sicherheitsunterstützung. Für ungeschützte Verkehrsteilnehmende stellten wie bei allen SUVs die hohe Motorhaubenkante sowie die A-Säulen Gefahrenquellen bei einem Aufprall dar.

Von den serienmäßigen Sicherheitsassistenten konnte lediglich die Spurassistenz nur die Hälfte der möglichen Punktzahl erreichen.

Zuverlässigkeit und Probleme

Der Arkana profitiert bei der Zuverlässigkeit davon, dass es ihn bereits früher in China unter einer anderen Modellbezeichnung gab. Dadurch ist das Modell bereits ausgereift und zeigt nur selten etwaige Probleme.

Insofern blieb der Arkana weitestgehend von Rückrufen verschont. Bloß eine einzige Rückrufaktion gab es seit Anfang 2022 für Fahrzeuge, die zwischen Oktober 2019 und November 2021 gebaut wurden. Dabei hatte die elektronische Lenkunterstützung ein Problem mit Überhitzung und konnte infolge dessen unvermittelt ausfallen.

Renault Arkana FAQs

Der Renault Arkana wird in zwei Werken gebaut. Die Modelle aus Moskau sind für den russischen und asiatischen Markt bestimmt, die SUVs aus dem südkoreanischen Busan für Mitteleuropa.

Keine der drei Motorisierungen des Renault Arkana besitzt einen Allradantrieb. Alle Modelle werden an der Vorderachse angetrieben.

Die Markteinführung des Renault Arkana erfolgte in Österreich ebenso wie im Rest von Europa Mitte 2020.

Das Basismodell des Renault Arkana kostet mindestens 30.300 Euro.

Das Hybridmodell des Renault Arkana ist nicht für den Umweltbonus von Herstellern und Bundesregierung qualifiziert. Dieser umfasst nur Plug-in-Hybrid-Modelle, die sich extern aufladen lassen.

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