Mitsubishi Outlander Testbericht
Der Mitsubishi Outlander ist in seiner Klasse noch immer unschlagbar preiswert. Doch die Konkurrenz unter den SUVs mit kombiniertem Benzin- und Elektromotor ist mittlerweile groß. So schlägt sich der Plug-in-Hybrid-Klassiker in unserem Test.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Mitsubishi Outlander: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
- Bewertung des Mitsubishi Outlander
- Wie viel kostet der Mitsubishi Outlander?
- Leistung und Fahrkomfort
- Platz und Praxistauglichkeit
- Innenraum, Infotainment und Ausstattung
- Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm
- Sicherheit und Schutz
- Zuverlässigkeit und Probleme
- Mitsubishi Outlander FAQs
- Mitsubishi Outlander Alternativen
Bewertung des Mitsubishi Outlander
Seit langer Zeit zählt der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid mit seiner Kombination aus konventionellen Benzinmotor, starkem Elektroantrieb und Betriebskosten senkenden Steckerzugang zu den einmaligen und beliebten Angeboten auf dem Markt.
Als der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid im Oktober 2012 präsentiert wurde, besaß er kaum echte Konkurrenz. SUVs mit kombiniertem Elektromotor und der Möglichkeit, die Batterien extern zu laden, gab es nur wenige. Das hat sich geändert. Die Liste der Konkurrenz ist lang: Ford Kuga, Opel Grandland X, Peugeot 3008, Volvo XC40, Kia Niro, sie alle gibt es heute als Plug-in Hybrid.
Das ändert nichts daran, dass der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid noch immer eines der günstigsten Modelle dieser Größe auf dem Markt ist. Somit hat das raffinierte Antriebskonzept des SUVs, das 2018 eine Überarbeitung verpasst bekam, sogar noch an Attraktivität gewonnen.
Die zwei Elektromotoren des Outlanders treiben auch auf der Autobahn alle vier Räder rein elektrisch an, was den Mitsubishi im Winter zum sicheren Allradfahrzeug macht. Auf Langstrecke kommt der Benzinmotor zum Einsatz. Damit eignet sich der Outlander Plug-in Hybrid, im Gegensatz zu vielen Elektroautos, sowohl für den Stadtverkehr, als auch als bequemes Reisefahrzeug.
Preis-Leistung stimmt
Preis und Ausstattung punkten. Der Outlander Plug-in Hybrid zählt weiterhin zu den komfortablen und geräumigen SUVs, mit denen man gerne eine lange Strecke zurücklegt. Seine Vorteile spielt der Plug-in-Hybrid vor allem auf Kurzstrecke und im Pendelalltag aus, wenn zu Hause oder im Büro ein Steckerzugang möglich ist. Diese Kombination macht den Plug-in-Hybrid-SUV-Klassiker von Mitsubishi auch heute noch zum interessanten Angebot.
Wie viel kostet der Mitsubishi Outlander?
Der Mitsubishi Outlander ist in den Versicherungsklassen recht hoch eingestuft. Für die Haftpflichtversicherung befindet er sich in der Typklasse 19. In der Teilkaskoversicherung ist der Outlander in den Klassen 24 bis 29 angesiedelt, was auf ein etwas höheres Risiko für Schäden hinweist, die nicht durch Kollisionen verursacht werden, wie zum Beispiel Diebstahl oder Naturereignisse. Die Vollkaskoversicherung des Mitsubishi Outlander bewegt sich zwischen den Klassen 22 bis 27.
Leistung und Fahrkomfort
Heute tickt der Zeitgeist auch in SUVs, die früher mal „Geländewagen“ hießen, anders. Wenn man in der Betriebsanleitung unter „F“ das Kapitel für „Fahren im Gelände“ sucht, stößt man auf den Abschnitt „Für ein angenehmes Fahrgefühl“. Das zählt heute offensichtlich mehr als die Fahrt im Gelände, der mit 19 Zentimeter Bodenfreiheit im Outlander Plug-in Hybrid Grenzen gesetzt sind.
Das Fahrgefühl auf der Straße ist dafür aber angenehm komfortabel. Das Fahrwerk bügelt den Straßenbelag so gründlich auf, dass man manchmal glaubt, die Unebenheiten eher zu hören als sie tatsächlich zu spüren. Sportlichkeit geht dem gemütlichen Outlander grundsätzlich ab. Die leichte Schieflage der Karosse in schnellen Wechselkurven kann man bei 1,71 Meter Höhe – gut für die Übersicht! – allerdings akzeptieren. Auch die Lenkung wirkt eher indirekt als sportiv.
Ein intelligenter Motor
Doch kommen wir zum Herzstück des Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid, den drei Motoren. Deren Zusammenspiel ist raffiniert organisiert und durchdacht.
An der Vorderachse sorgt ein 82 PS starker Elektromotor für den Vortrieb, der 137 Newtonmeter (Nm) Drehmoment zur Verfügung stellt, und an der Hinterachse ein 95 PS starker E-Motor, der 195 Nm beisteuert. Damit kommt man mit häufiger Rekuperation, bei der beim Bremsen per Gaspedal Energie zurückgewonnen wird, ziemlich weit. 45 Kilometer lassen sich so mit einer 13,8 kWh Akkukapazität rein elektrisch fahren. Nutzt man die rein elektrische Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h häufig, kommt man deutlich weniger weit. Für eine Pendeldistanz zum Arbeitsplatz reicht eine Vollladung im Outlander Plug-in Hybrid aber zumeist.
Rein elektrisch muss der Outlander aber nicht immer fahren, denn wer gleich zu Beginn der Reise auf die Autobahn fährt, kann sich die elektrische Reichweite für die später anstehende Fahrt durch die Stadt aufheben. Dafür gibt es einen "Save-Knopf". Wenn dieser gedrückt ist, fährt der Outlander erstmal nicht elektrisch.
Oder als reiner Verbrenner
Mit 150 PS ist der 2.0-Liter-Benziner nicht gerade ein Sportwagen und mehr als 190 km/h Höchstgeschwindigkeit sind auch nicht drin. Aber der Familien-SUV ist auch eher zum gemütlichen Fahren gedacht. Als 5-Sitzer Version wird der Motor mit einer 5-Gang-Schaltung verbunden, bei der 7-Sitzer Variante ist eine CVT-Automatik mit an Bord.
Platz und Praxistauglichkeit
Einen großen Kofferraum erwartet man allerdings grundsätzlich im Familienauto SUV, und dann kommt es doch anders. Das SUV von Mitsubishi spart nicht nur Benzin, sondern auch am Kofferraum. 463 Liter fasst das Gepäckabteil des Outlander Plug-in Hybrid. Wird das Soundsystem mit Subwoofer (Serie im Topmodell Top) dazugebucht, sind es sogar nur 451 Liter Volumen. Das ist für ein SUV dieser Größe unterdurchschnittlich. Zum Vergleich: Die 4,60 Meter langen SUVs Toyota RAV4 Hybrid und Honda CR-V Hybrid bringen, obwohl sie zehn Zentimeter kürzer sind, mit 580 und 497 Liter Kofferraumvolumen mehr unter.
Auch der Outlander mit dem konventionellen 2,0-Liter-Benziner hat mit 550 Liter (4WD) und sogar 591 Liter (2WD) deutlich mehr Platz im Gepäckabteil zu bieten. Das ist der Tribut an die Sparsamkeit, den man im Plug-in Hybrid zahlt, aber trotzdem gut verkraften kann, denn Platz ist zwar relativ, steht aber auch hier reichlich zur Verfügung. Und noch mehr kann transportiert werden, wenn die im Verhältnis 60:40 geteilte Rückbanklehne heruntergeklappt ist.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Komfort definiert sich im japanischen SUV gleichermaßen über das Fahrwerk und das geschmeidige Abrollen wie auch über die dezente Geräuschkulisse, reichlich Platz auf fünf Sitzplätzen und eine sehr gute Ausstattung, die schon im Einstiegsmodell weit mehr als nur das Notwendige zu bieten hat.
Dem Zeitgeist hinkt der Mitsubishi SUV mit dem Verzicht auf Digitalinstrumente hinterher. Aber auch das kann man gut akzeptieren, denn es hält den Preis im Wohlfühlbereich, der so attraktiv ist wie die lange Garantiezeit. Im Vergleich zur Konkurrenz kann man damit sparen. Ob man mit dem intelligent zwischen Elektro- und Benzinbetrieb wechselnden Antrieb tatsächlich spart, entscheidet aber vor allem der Einsatzzweck.
Sehr gute Basisausstattung
37.000 Euro sind viel Geld, aber ein fairer Preis für ein geräumiges SUV mit drei Motoren und sehr aufwendiger Spartechnik. Schon im Basismodell erhält man dafür eine sehr gute Ausstattung.
Klimaautomatik, zweistufiger Sitzheizung vorne und eine im sperrigen SUV immer willkommene Rückfahrkamera sind mit dabei. Über das Infotainment lässt sich das Smartphone via Android Auto oder Apple CarPlay einbinden. Der digitale Radioempfang DAB+, der Tempomat, der automatisch abblendende Innenspiegel und das schlüssellose Zugangssystem gehören ebenso zur Grundausstattung wie die Licht-Abschaltautomatik, der Licht- und Regensensor, die Nebelscheinwerfer, der Bremsassistent und die 18-Zoll großen Leichtmetallfelgen. Damit ist das Einstiegsmodell ganz klar der Preis-Leistungs-Tipp unter den drei Ausstattungsvarianten.
Die nächsthöhere Ausstattungslinie Plus schlägt mit 7.000 Euro Aufpreis zu Buche, bietet dafür aber erheblich mehr Komfort- und Sicherheitsausstattung. Neben der elektrischen Heckklappe gehören die Einparkhilfe vorn und hinten, der Toter-Winkel-Assistent mit Ausparkassistent, das 360-Grad-Rundumsichtsystem, die Bi-LED-Scheinwerfer, das beheizbare Lenkrad, die Standheizung und die 230-Volt-Steckdose im Fond sowie im Gepäckraum zum Ausstattungsumfang.
Als Option ist das für das Einstiegsmodell leider nicht lieferbare Fahrassistenz-Paket mit adaptivem Tempomat (ACC), Auffahrwarnsystem samt Notbremsassistent und Fußgängererkennung sowie Spurhalte- und Fernlichtassistent im Angebot.
Für weitere 5.000 Euro zählt das Fahrassistenz-Paket genauso zur Serienausstattung wie der elektrisch verstellbare Fahrersitz, das elektrische Glas-Schiebedach, die feschen schwarzen Lederbezüge und das gut klingende Rockford Fosgate Soundsystem mit 710-Watt-Verstärker, neun statt sechs Lautsprechern und einem 25-cm-Subwoofer im Kofferraum.
Egal, welche der Ausstattungslinien man auswählt, viel Sicherheit und Garantie werden immer geboten. Fünf Jahre Fahrzeuggarantie bis 100.000 Kilometer Laufleistung und acht Jahre Garantie bis 160.000 Kilometer Laufleistung sind inklusive. Im Jahr 2013 wurde das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.
Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm
Im Verbrauchszyklus einer heilen Prüfstandswelt, die in der Praxis nicht existiert, verbraucht der Outlander Plug-in Hybrid lediglich 1,8 Liter/100 km Super oder im elektrischen Betrieb 14,8 kWh/100 km, was für 800 km Reichweite reichen soll. Mit den sieben Litern Super, die in der Praxis fließen, kommt man nicht so weit. Trotzdem ist das für zwei Tonnen Gewicht ein guter Wert.
Bei flotter Autobahnfahrt sind es dann aber deutlich über zehn Liter Sprit. So viel verbraucht in dieser Situation auch ein Hybrid oder ein vergleichbarer Benziner. Das macht deutlich: Nur wer den Akku regelmäßig an der Steckdose lädt (in fünf Stunden voll geladen) oder an der Schnellladestation (in 30 Minuten auf 80 Prozent), bewegt den Outlander Plug-in Hybrid effizient.
Der Benziner
Im Verbrauchszyklus einer heilen Prüfstandswelt, die in der Praxis nicht existiert, verbraucht der Outlander lediglich 7,3 Liter/100 km (kombiniert), was spätestens mit ein wenig Zuladung nicht mehr realistisch ist. In der Praxis können Sie mit gut zwei Liter pro 100 Kilometer mehr ausgehen. Trotzdem ist das für zwei Tonnen Gewicht ein guter Wert. Bei flotter Autobahnfahrt sind es dann aber deutlich über zehn Liter Super.
Sicherheit und Schutz
Beim Thema Sicherheit scheint der Mitsubishi Outlander auf den ersten Blick solide. Doch zuletzt wurde der Mitsubishi Outlander im Jahr 2013 vom Euro NCAP getestet. Seitdem liegt kein neueres repräsentatives Ergebnis vor. Seitdem haben sich die Fahrzeugtechnologie als auch die Teststandards erheblich weiterentwickelt.
Im Test von 2013 erhielt der Mitsubishi Outlander neben fünf von fünf Sternen in der Gesamtbewertung auch eine gute Bewertung für den Insassenschutz von Erwachsenen und Kindern. Zu den Sicherheitsfeatures gehören mehrere Airbags, darunter Seitenairbags und Vorhangairbags. Das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) hilft, das Fahrzeug auch in kritischen Situationen kontrollierbar zu halten.
Zuverlässigkeit und Probleme
Mitsubishi gibt auf den Outlander eine großzügige Garantie von 5 Jahren oder bis zu einer Laufleistung von maximal 100.000 km. Zusätzlich wird beim Plug-in Hybrid eine Garantie von 8 Jahren bzw. bis zu 160.000 km auf die Batterie gewährt.
Insgesamt verzeichnet der Outlander keine außergewöhnlich großen Probleme. Dennoch gab es in der Historie einige Rückrufaktionen, um Probleme zu beheben, die auch das Facelift-Modell nach 2018 betreffen. Zu den Problemen zählten:
- Fehlerhafte Software des Frontkollisionssystems (Forward Collision Mitigation): Bei Modellen der Baujahre 2017 bis 2020 könnten die Kameraaufnahmen falsch verarbeitet werden, was zu einer irrtümlichen Erkennung einer möglichen Kollision führen kann. Infolgedessen könnte das FCM-System eine "Phantombremsung" aktivieren, was das Unfallrisiko erhöht.
- Ablösung der Fluor-Antirostbeschichtung: Bei den Modelljahren 2016 kann die Antirostbeschichtung für die hintere Parkbremse abblättern. Dies ermöglicht das Eindringen von Wasser und führt unter Umständen dazu, dass der Bremssattel rostet.
- Elektrische Verbindung: Bei Fahrzeugen, deren beheizbare Windschutzscheibe bis Juni 2019 ausgetauscht wurde, kann die elektrische Verbindung der beheizbaren Windschutzscheibe bei Aktivierung übermäßig überhitzen. Dies kann Rissbildung im Glases verursachen.
- Falsche Sitzgurtmontage: Bei den Modelljahren 2020 kam es teilweise zu einer unzureichenden Montage des Sicherheitsgurtes auf dem Sitz hinten rechts.
- Fehlerhafte Software: Dies betrifft Fahrzeuge der Baujahre 2017 und 2018. Fehler in der Software können dazu führen, dass das adaptive Tempomat (ACC), das Kollisionsvermeidungssystem (FCM) und das Antiblockiersystem (ABS) nicht ordnungsgemäß funktionieren.