MINI Cooper SE 3-Türer Testbericht

Bleibt der MINI ein MINI mit dem Elektroantrieb? Er hat die besten Anlagen dazu mit der kompakten Länge von 3,85 Meter, dem Retrocharme seines Interieurs und der bewährten Antriebstechnik vom BMW i3.

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Wow-Wertung
6/10
Bewertet von Timon Werner-Pachmayr nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Typischer Mini Charme
  • Starker Elektromotor
  • Emissionsfreies Fahren

Was nicht so gut ist

  • Hoher Preis
  • Knappes Kofferraumvolumen
  • Eingeschränkte Reisetauglichkeit

MINI Cooper SE 3-Türer: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des MINI Cooper SE 3-Türer

Kleinwagen bieten sich zur Elektrifizierung an, da sie zumeist ohnehin in der Stadt oder für überschaubare Pendelstrecken und eher selten für Reisen oder Langstrecken genutzt werden. Daher hat auch MINI sein 3-Türer-Modell ausgewählt, um es mit einem Elektromotor auszustatten. Dabei ist mit dem MINI Cooper SE 3-Türer nicht einfach bloß ein Elektro-MINI entstanden, sondern eine ganz eigenständige Identität.

Der MINI als 3-Türer gehört heutzutage zu den ältesten Modellen am Markt überhaupt. Altbacken ist die Ikone deswegen noch lange nicht. Stattdessen läutet der MINI Cooper SE 3-Türer als erstes vollelektrisches Fahrzeug der britischen Marke eine neue Ära ein. Viel Auswahl zur Elektrifizierung eines Modells bleibt bei MINI ohnehin nicht, dennoch leuchtet die Wahl ein. Der MINI verbindet mit seinem Retro-Charme elegant Nostalgie mit zukunftsorientierter Technik, war schon immer wie gemacht für die Stadt und passt gut in das derzeit beliebte Segment der Elektro-Kleinwagen.

Viele Vorfahren, doch Erster seiner Art

Seit 2019 läuft der vollelektrische MINI Cooper SE 3-Türer sozusagen in erster Generation vom Band. Zählt man sämtliche Verbrenner-Modelle mit, aus denen heraus der Stromer entstanden ist, ergibt sich eine lange Liste. Angefangen hat der erste, 1959 eingeführte MINI Typ MK I, damals noch unter dem Dach der British Motor Corporation als Kooperation der Austin Motor Company und Morris Motor Company.

Im Laufe der nächsten 41 Jahre mischten Firmen wie British Leyland oder Rover und viele weitere Partner bei insgesamt sieben Modellgenerationen mit, bis schließlich im Jahr 2000 endgültig Schluss war für den Ursprungs-MINI. Seither haucht BMW nach der Übernahme der Marke MINI neues Leben ein.

Investition in den Spaßfaktor

Mit dem MINI Cooper SE spart man Emission, aber nicht Geld. Auch dies macht den SE zu einem typischen MINI. Wie das elektrisierende Fahrvergnügen, der sportliche Antritt, der sehr britische Auftritt und all das, was die MINI-Kundschaft am MINI so liebt. Sich für den elektrischen Cooper SE statt eines Benzin schluckenden Cooper S zu entscheiden, macht, wenn das Haupteinsatzgebiet Stadt heißt, Sinn. Denn kleine und damit leichtere Elektroautos wie der Mini Cooper SE sind heute, ganz im Gegensatz zu übergewichtigen Elektro-SUVs, die am meisten überzeugenden Elektroautos. Leider muss sich das britische Modell mit geringer Reichweite und hohem Preis aber die typischen Elektroauto-Kritikpunkte anhören.

Wie viel kostet der MINI Cooper SE 3-Türer?

Der Elektro-MINI ist bei der Versicherung nur geringfügig teurer als die Verbrenner-Versionen. Er wird nur wenig höher eingestuft. In der Haftpflichtversicherung gilt für ihn Typklasse 14. Für die Teilkasko wird die Klasse 20 angelegt und für die Vollkasko-Versicherung Typklasse 17.

MINI Cooper SE 3-Türer: Reichweite und Ladedauer

Schon auf dem Papier wirft der MINI die ein oder andere Frage auf. Mit 184 PS zählt der MINI zu den leistungsstärksten Elektro-Kleinwagen überhaupt. Ganz anders sieht es bei der Reichweite aus. Mit maximal 270 Kilometern erscheint der Cooper SE zunächst kaum konkurrenzfähig. Wer dem britischen Modell Leistung abverlangt, wird kaum 200 Kilometer schaffen. Sowohl Opels Corsa-e als auch Peugeots e-208 bieten mit 330 Kilometern deutlich mehr - ganz zu schweigen vom Renault ZOE, der sogar 395 km packt.

Dabei verbraucht das MINI-Kraftpaket nicht mehr, sondern weniger als besagte Vergleichsmodelle. Der ausschlaggebende Unterschied liegt bei der Batteriekapazität von nur 32,6 kWh, während die anderen es auf Werte um die 50 kWh bringen. Angesichts dessen holt das britische Modell ganz schön viel Reichweite aus dem kleinen Akku.

Leistung und Fahrkomfort

Eine kleinere Batterie hat so ihren Vorteil und hat so ihren Nachteil. Der Nachteil ist: Die Reichweite ist kaum reisetauglich, geht man von praxisnahen Werten zwischen 150 und 200 Kilometern aus anstelle der nach WLTP angegebenen 270.

Der Vorteil ist: Der MINI wird mit fast 1,4 Tonnen Gewicht deutlich schwerer als ein vergleichbares Verbrenner-Modell, bleibt aber unter den Elektro-Kleinwagen ein Leichtgewicht. Darüber hinaus legt er die Pfunde an der richtigen Stelle im Auto zu: Ganz unten. Das sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt und dafür, dass Gewichtsverteilung und damit Straßenlage optimal sind. Der MINI SE liegt satt, aber nicht unkomfortabel auf der Straße. Die Lenkung arbeitet direkt und die serienmäßige Antischlupfregelung sorgt dafür, dass die ganze Kraft sicher auf die Straße gelangt.

Dies ist gar nicht so einfach zu regeln, denn die Kraft des 184 PS starken Elektromotors gelangt ab der ersten Umdrehung mit der vollen Dosis Drehmoment (270 Nm) auf die Straße. Und dann geht es mit einem geschmeidigen Zug in 7,3 Sekunden auf Tempo 100. Das aber sofort und ohne Schaltrucke. Wer das erlebt hat, wünscht sich vielleicht nichts mehr anderes, als einen Elektromotor im Motorraum. Damit macht der Cooper SE beinahe Kompaktsport-Modellen wie dem Golf GTI Konkurrenz, der diesen Sprint in 6,3 Sekunden hinlegt.

Genauso eindrucksvoll wie die ansatzlose Beschleunigung ist die Einpedalbedienung. Im zweiten Rekuperationsmodus (Rekuperation = Bremsenergierückgewinnung) geht man vom Gas und der Cooper SE verzögert – wie ein BMW i3, in dem das System das erste Mal zum Einsatz kam – so stark, dass allein das vom Gas gehen in den meisten Situationen den Tritt auf das Bremspedal komplett ersetzt.

Platz und Praxistauglichkeit

An Charme spart der MINI Cooper SE nicht. Sein Cockpit ist so einmalig wie das eines MINI mit Benzin-, Plug-in-Hybrid-, oder Dieselmotor. Die Platzverhältnisse gleichen denen des MINI Cooper S. Vorne herrscht Platz, dahinter deutlich weniger. Insgesamt ist das Raumangebot der Kleinwagen-Klasse und der Länge von nur 3,85 Metern angemessen.

Auf den vorderen Sitzplätzen ist der Platz sogar so gut, dass der MINI zu einem der besten Fahrzeuge für großgewachsene Menschen zählt. Das verdankt er seiner leicht kastenartigen Form mit horizontaler Dachlinie und dem klaren Fokus auf Komfort vorn, wenngleich die Beinfreiheit im Fond darunter leidet. Auch der Kofferraum, wo der Cooper SE dank des im Fahrzeugboden verbauten Akkus zum Glück keine Abstriche gegenüber dem Verbrenner-Modell hinnehmen muss, entspricht dem Segment. Hier finden 211 Liter an Gepäck Platz und damit rund 20 Liter weniger als im vergleichbar großen Mitsubishi Space Star.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Ganz neu ist das Digitaldisplay im Cockpit des Cooper SE, auf dem neben der Geschwindigkeit auch der Ladezustand der Batterie und die Reichweite angezeigt werden. Je nach Fahrmodus (Green+, Green, Mid und Sport) ändert sich wie auch am runden Navigationsbildschirm die Farbigkeit der Beleuchtung. Die Verarbeitung und Materialqualität ist gut, die Bedienung sämtlicher Elemente leicht verständlich und intuitiv.

Sicherheit und Schutz

Eine separate Sicherheitsbewertung durch den Euro NCAP existiert für den Elektro-MINI abseits der Verbrenner-Versionen nicht. Dabei ist die Wertung von vier von fünf Sternen, die der MINI 3-Türer seinerzeit bekam, schon 2014 vorgenommen worden und etwas veraltet. Richtig überzeugen konnte der MINI beim Thema Sicherheit daher nicht, weil es in allen Kategorien wie Insassenschutz, Sicherheitsunterstützung und passive Sicherheit haperte.

Zuverlässigkeit und Probleme

Bei der Zuverlässigkeit punktet der kleine Stadtflitzer. Er ist schon lange am Markt und musste seit 2019 nur zwei Rückrufaktionen durchlaufen. Dabei gab es je ein Mal Probleme mit der Lenkung und den Sicherheitsgurten.

MINI Cooper SE 3-Türer FAQs

Der Listenpreis des MINI Cooper SE 3-Türer beginnt bei 35.700 Euro.

Der MINI Cooper SE 3-Türer wird zum einen im britischen Oxford und zum anderen in Zhangjiagang in China gebaut.

Aktuell sind uns keine Pläne von MINI bekannt, neben dem MINI Cooper SE 3-Türer auch eine Cabrio-Variante anzubieten. Stattdessen ranken sich Gerüchte um eine noch kleinere Version, den Super-MINI, sowie eine Kompaktversion, die den 3-Türer ersetzen soll und ein reinelektrisches MINI-SUV ähnlich dem Countryman Plug-in Hybrid.

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