Mazda CX-3 Testbericht
Der Erfolg setzt sich fort. Nach nur zwei Jahren Verkaufszeit auf dem deutschen Markt kam im Juni 2017 das Facelift des Mazda CX-3 auf den Markt.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
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Bewertung des Mazda CX-3
Äußerlich und im Innenraum hat sich kaum etwas geändert. Und das ist in diesem Fall auch nicht weiter schlimm, denn das quirlige Handling und die anderen Vorteile blieben dem kompakten japanischen SUV dadurch voll erhalten und wurden neben der Sicherheitsausstattung teils noch verfeinert.
Wer einen geräumigen SUV für die Familie sucht, sieht sich vielleicht besser woanders um oder denkt vielleicht mal gleich über den größeren und geräumigen Mazda CX-5 nach. Als Familien-SUV taugt der CX-3 lediglich für die Kleinfamilie. Wer nach einem fahraktiven Kompakt-SUV sucht, hat ihn mit dem 4,28 Meter langen Mazda CX-3 allerdings eventuell schon gefunden.
Die Zahl der Kompakt-SUVs wächst zwar Jahr für Jahr, aber die wenigsten Konkurrenten, zu denen neben dem Marktführer Opel Mokka X Fahrzeuge wie der Fiat 500X, der Renault Captur, der Nissan Juke oder der pfiffige Toyota C-HR zählen, lassen sich so dynamisch bewegen.
Die Motoren leisten zwischen 105 und 150 PS und orientieren sich damit daran, was im Segment an Leistung am meisten gefragt ist. Bei den Extras bietet der CX-3 mehr, als in der Klasse üblich ist mit Dingen wie dem ausklappbaren Head-up-Display oder den LED-Scheinwerfern. Auch die gute Ausstattung bildet den Grund dafür, dass sich der Erfolg auch nach dem 2017er Facelift fortsetzen wird.
Die Kerntugenden des Mazda CX-3 bleiben auch nach dem Facelift die Handlichkeit des SUV, seine gute und hochwertige Verarbeitung und das ansprechende Design. Wer mehr Platz benötigt, sitzt im optisch verwandten, aber deutlich geräumigeren CX-5 besser. Der kostet allerdings einige Euro mehr.
Wie viel kostet der Mazda CX-3?
Leistung und Fahrkomfort
Einen guten Grund Mazda CX-3 zu fahren, liefert das Fahrwerk. Warum das so ist, offenbart sich schon nach ein paar Kurven. Der Leichtbau (der CX-3 wiegt zwischen 1,2 und 1,4 Tonnen) und hochfester Stahl an der steifen Karosserie tun dem Einlenken gut.
Die Lenkung arbeitet dazu verbindlich und präzise und der Spaß an der Kurve wird durch die seit Juni 2017 immer eingebaute Fahrdynamiksoftware G-Vectoring-Control verstärkt: Sie nimmt vor der Kurve etwas Schub weg. Dadurch taucht das Fahrzeug vorne etwas ein und es wirkt mehr Druck auf die Vorderreifen, was das Einlenken verbessert.
Auch bei hohen Geschwindigkeiten fühlt sich der Mazda CX-3 gut und sicher an. Und der Komfort? Die einen empfinden das Fahrwerk als angenehm straff, den anderen ist das Abrollen zu hart und präsent. Letzteres Gefühl verstärkt sich, wenn auf dem Mazda CX-3 die großen 18-Zoll-Räder aufgezogen sind. Nach anderen Kriterien geht der Komfort in Ordnung. Die Abroll- und Windgeräusche fallen niedrig aus.
Platz und Praxistauglichkeit
Der Mazda CX-3 ist ungefähr so lang wie ein VW Golf, bietet aber einen höheren und damit bequemeren Einstieg. Im Raumangebot ist er so eng wie ein eher kleiner Kompaktwagen. Schließlich baut der CX-3 nicht, wie der Name indizieren würde, auf dem Mazda 3 auf, sondern auf dem Kleinwagen Mazda 2.
Was heißt eng? Nur auf der Rückbank geht es sowohl in der Breite als auch um die Schultern enger zu, was den CX-3 eindeutig zum besseren Vier- als Fünfsitzer macht. Auch vor den Knien wird einem die Endlichkeit des Knieraums mit längeren Beinen bewusst und auch die Scheiben fallen hinten schmal aus. Das ist heute modern, lässt einen aber trotzdem nicht mehr sehen.
Vorne fährt sich der Mazda CX-3 erwachsen. Die Sitze fallen zwar etwas zierlich aus und bieten eine für lange Beine kurze Sitzfläche, aber die Sitzposition ist entspannt. Die Übersicht ist es wegen der nach hinten abfallenden Dachlinie allerdings nicht, was die Parksensoren und die Rückfahrkamera zu den willkommenen Assistenten beim Zurückstoßen macht.
Das Cockpit selbst macht, typisch Mazda, von der Material- und Verarbeitungsqualität einen sehr guten Eindruck und präsentiert sich von den Instrumenten puristisch nach dem Motto “weniger ist mehr”. Beim Head-up-Display ist weniger aber weniger: Die kleine Scheibe auf dem Armaturenbrett wirkt nicht gerade hochwertig.
Der Kofferraum ist Durchschnitt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein Volumen von 350 Liter passt hinein und wenn die maximale Transportkapazität genutzt wird, sind es 1.260 Liter. Der Zwischenboden sorgt dann für eine ebene Ladefläche bis zum Fahrzeugende. Nicht gerade Nobel mutet der Filzboden im Kofferraum an. Darunter im Kofferraumboden kommt neben dem Reifenreparaturset und dem Werkzeug der Subwoofer des Soundsystems unter.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Im Prime Line ist das Wichtigste schon mit dabei mit den elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, der Coming-/Leaving-Home-Funktion, der Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, den elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, der Klimaanlage, dem Radio mit USB-/AUX-Anschluss und Lenkradbedientasten, dem Bordcomputer und der im Verhältnis 60:40 umklappbaren Rückbanklehne.
Die Center Line rollt auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und verfügt über einen höheneinstellbaren Beifahrersitz, eine Klimaautomatik, ein Lederlenkrad sowie ein MP3-fähiges CD-Radio mit zusätzlichem USB-Anschluss, zwei zusätzlichen Lautsprechern und einer Freisprecheinrichtung. Das System lässt sich per Sprachsteuerung bedienen, aber das Smartphone nur über Bluetooth andocken (und nicht über Apple Carplay oder Android Auto).
Bei der Exclusive Line machen neben den vielen Sicherheitsassistenten die hinten abgedunkelten Scheiben, der Digitalradio-Tuner (DAB) und die Sitzheizung vorne den Unterschied.
In der Sports Line finden sich, wenn die Automatik bestellt wurde, Schaltwippen am Lenkrad und immer Chrom-Applikationen an den Türen. Diese Linie rollt auf großen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. Zudem sind die Sitze mit Stoff-Kunstleder bezogen und das schlüssellose Zugangssystem, die Rückfahrkamera und das Head-up-Display mit an Bord.
Sollte etwas fehlen, lässt es sich mit dem Touring- oder Technikpaket nachrüsten. Die Liste der weiteren Extras ist kurz. Sie beschränkt sich auf die Metalliclackierung, die Lederausstattung, den elektrisch verstellbaren Fahrersitz mit Memory-Funktion und das SD-Navigationssystem.
Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm
Zwei Motoren mit 105 bis 150 PS Leistung, die mit einem gut zu schaltenden Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Automatik verkuppelt sind und ihre Leistung mit Front- oder Allradantrieb auf die Straße bringen, befinden sich für den Mazda CX-3 im Lieferprogramm.
Der Benziner
Den Benziner gibt es in zwei Leistungsstufen. Der 2,0-Liter-Motor leistet entweder 150 PS und hat Allradantrieb oder 120 PS und kommt mit Frontantrieb. Die 150-PS-Variante ist eine gute Wahl. Der Vierzylinder dreht flott hoch und baut seine Leistung sehr gleichmäßig auf. Den Schub, den ein Turbomotor im Drehzahlkeller liefert, produziert er als klassischer Saugmotor aber nicht.
Für eine gute Performance reicht es trotzdem. Der CX-3 SKYACTIV-G 150 mit Allradantrieb beschleunigt in 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und läuft in der Spitze 200 km/h. Der Verbrauch (Werksangabe: 6,4 l/100 km) fällt aber real mit etwa 8,5 l/100 km zu hoch aus, und der Tank dafür mit 44 Liter Fassungsvermögen zu klein. Der 120-PS-Benziner (5,9 l/100 km) lässt sich mit 9,0 Sekunden etwas mehr Zeit und läuft 192 km/h.
Der Diesel
Wer einen niedrigen Verbrauch in Verbindung mit viel Kraft im unteren Drehzahlbereich schätzt, fährt immer noch gerne Diesel. Dem maximalen Drehmoment des Benziners (204 Newtonmeter) stellt der 1,5-Liter-Diesel ein Höchstwert von 270 Newtonmeter entgegen. Der mit Front- oder Allradantrieb lieferbare 105 PS-Selbstzünder dreht gut hoch und zieht geschmeidig an. Er erreicht mit Frontantrieb eine Höchstgeschwindigkeit von 177 km/h und spurtet in 10,1 Sekunden von 0 auf 100. Der Verbrauch liegt bei 4,0 bis 5,2 l/100 km.
Sicherheit und Schutz
Mit der Wahl einer höheren Ausstattungslinie steigt nicht nur der Komfort, sondern auch die Sicherheit.
Im Einstiegsmodell Prime Line gehören nur das ABS mit Bremsassistent, der Airbagsatz, der Berganfahrassistent, das ESP mit Traktionskontrolle, die G-Vectoring Control-Software und die Reifendruckkontrolle mit zur Serienausstattung. Zusätzliche Assistenten können im Paket erworben werden.
Im zweiten Ausstattungslevel (Center Line) kommen ab Werk der City-Notbremsassistent, der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer sowie beheizbare und elektrisch anklappbare Außenspiegel zum Einsatz. Im dritten Level (Exclusive Line) sind es aber noch weit mehr Sicherheitsfeatures.
Hier gehören die Ausparkhilfe, der Spurhalte- und Spurwechselassistent, die hinteren Parksensoren, die LED-Nebelscheinwerfer, das LED-Tagfahrlicht, der Licht- und Regensensor und die Voll-LED-Scheinwerfer mit zur Serienausstattung. Im vierten Level (Sports Line) machen die Rückfahrkamera und das Head-up-Display den Unterschied.
Bestellt man den Mazda CX-3 mit Allradantrieb, ist man im Winter am sichersten unterwegs.
Im ADAC-Bremstest kam der Mazda CX-3 nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach durchschnittlichen 36,6 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest nur mit vier von möglichen fünf Sternen bewertet. Dabei war das Fehlen des Notbremsassistenten in der Serienausstattung ein ausschlaggebender Minuspunkt.