KIA Optima Sportswagon Plug-in Hybrid
Mittelklasse-Kombi als Plug-in Hybrid
42.190 € - 46.190 € Preisklasse
5 Sitze
- l/100km
Ohne Kombi geht in der 4,90-Meter-Klasse in Deutschland fast gar nichts, mit einem alles besser. Diese Erfahrung machte auch Kia mit dem Optima, der als Limousine nicht lief und mit dem es als Kombi Sportswagon weit besser läuft.
Um zu verstehen warum, muss man sich den Optima Sportswagon, der fast so lang wie ein BMW 5er Touring ist, aber viel weniger kostet, nur anschauen. Der Optima Sportswagon zählt zu den schönsten Kombis in seiner Klasse, in der auch VW Passat Variant und Opel Insignia Sports Tourer fahren. Weil das Design des in Hwasung (Korea) gebauten Kombis exklusiv für Europa geschaffen wurde, wirkt er formal schlüssig. Aber wer schön sein will, muss nicht leiden, denn auch die Transportqualitäten überzeugen.
Man nimmt Platz und genießt viel Platz. Sowohl vorne wie auch hinten und ganz hinten im Kofferraum. Die Ladekante baut tief. Mit dem in der Ausstattungsvariante Spirit in die Rückseite der Fondsitzlehnen integrierten Trennnetz des im Test gefahrenen Sportswagon Plug-in-Hybrid und dem Schienensystem lässt sich Ordnung halten. Wird die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Rückbank in der Mitte umgeklappt, sitzen vier Passagiere, selbst wenn die Ski in der Mitte unterkommen, bequem. Und wird alles flach gelegt, kommt weit mehr als das Basisvolumen von 440 Liter unter.
Weitere gute Ablageoptionen gibt es in Fahrernähe neben dem großen Handschuhfach reichlich. Vor dem Automatikwahlhebel eine tiefe mit einer 12-Volt-Steckdose und den AUX- und USB-Anschlüssen, eine schmale rechts daneben und ein tiefes Mittelfach unter dem rechten Ellbogen.
Auch an der Ablesbarkeit der Instrumente und der Bedienung, die in den Kia Modellen zumeist vorbildlich ist, gibt es nichts gravierendes auszusetzen. Und auch für das Infotainment ist im Optima Sportswagon gut gesorgt. Der Navigationsbildschirm, der sich an Autobahnkreuzen, wo abgebogen wird, zuvor in den übersichtlichen Splitscreenmodus schaltet, ist klar gegliedert. Das Smartphone lässt sich über Android Auto und Apple CarPlay ins System einbinden und, vorausgesetzt es ist kompatibel, auf der Ladestation induktiv laden. Der Akkustatus wird dabei auf der Instrumenteneinheit angezeigt.
Und auch bei der Sicherheit, die im Familienkombi ein zentrales Thema ist, gibt sich Kias Optima Sportswagon als Spirit mit Features wie dem autonomen Notbremsassistenten mit Nah- und Fernbereichsradar, der Toter-Winkel-Überwachung, dem automatischen Abstandsregeltempomat (ACC), dem Spurhalteassistenten und dem Querverkehrwarner kaum Blößen. Nur sein unübersichtliches Ende muss einem die serienmäßige Rückfahrkamera erklären.
Und das Fahren? Der Kia Kombi federt straff, aber angenehm kommod. Und mit dem Optima Sportswagon Plug-in-Hybrid bietet Kia etwas an, was auf dem Markt noch selten ist. Einen Kombi, der hinten viel einpackt und längere Strecken ganz allein elektrisch packt – bis zum 62 Kilometer verspricht der Hersteller.
Wie sich der Plug-in-Hybrid-Antrieb im Optima Kombi schlägt und wie es um den Umfang der zwei Ausstattungslinien steht, das lesen Sie in diesem Test mit ausführlicher Kaufberatung.
Technische Daten
Länge | 4,86 Meter |
Breite | 1,86 Meter |
Höhe | 1,47 Meter |
Kofferraumvolumen | 440 bis 1.574 Liter |
Türen | 5 |
Leergewicht | 1.815 bis 1.880 Kilogramm |
Zuladung | 455 Kilogramm |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2.270 Kilogramm |
Zulässige Anhängelast ungebremst / gebremst |
750 Kilogramm / 1.500 Kilogramm |
KIA Optima Sportswagon Plug-in Hybrid Farben
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Die Dieselkrise, die VW verbockt hat, hat einen deutlichen Effekt auf die Antriebe. Im Kia Optima Sportswagon arbeiten keine Diesel- und Benzinmotoren mehr im Solo wie bisher, sondern nur noch ein Plug-in-Hybrid, der so gut in die Zeit passt wie sein Stecker in die Steckdose.
Der Hybrid
Der Hybrid startet mit seinem Elektromotor ganz leise. Das dezent zusammenarbeitende Antriebsduo aus dem 2,0-Liter-Vierzylinderbenziner, der 154 PS Leistung und 187 Newtonmeter Drehmoment produziert, und dem Elektromotor, der aus dem Stand 92 PS und 205 Nm beisteuert, baut in Fahrt gemeinsam kräftig Druck an den Vorderrädern auf. 375 Nm und 205 PS an Systemleistung werden dort auf die Straße gebracht.
Nur bei Vollgas wird es, typisch Hybrid, im Motorraum lauter, weil der Benziner nun voll mit einsteigt. Im Ecomodus dagegen ist man im Optima Plug-in-Hybrid, der in 9,7 Sekunden den Standardsprint erledigt und 192 km/h läuft, laufruhig und kultiviert unterwegs. 62 rein elektrisch zurückgelegte Kilometer und einen Verbrauch von 1,1 bis 1,3 Liter Super alle 100 Kilometer verspricht Kia für den Optima Kombi.
Klappt das in der Praxis? Das mit dem Verbrauch, das bewies schon der erste Test, garantiert nicht. Trotzdem ist das Fahren eindrucksvoll. Im ersten Test legten wir eine Strecke von 15 Kilometern zurück, im Solo, ohne dass der Benziner sich zuschaltete. Die kluge „Driver Only“-Taste der Klimaanlage, die den Luftstrom energiesparend nur auf den Fahrer lenkt, musste man dafür gar nicht drücken, sondern nur einen beherrschten Gasfuß walten lassen.
Und auch wenn man mehr Gas gibt, und sich der Benziner zu Wort meldet, ist man im Optima Sportswagon Plug-in-Hybrid erstaunlich oft rein elektrisch unterwegs, Dies kriegt man im Instrument angezeigt. Und man hört es auch, weil man eben nicht viel hört. Weite Strecken auf der Landstraße lassen sich so mit 80, 90 km/h absurfen. 120 km/h gehen im EV-Modus maximal rein elektrisch.
Der Akku des Optima Sportswagon Plug-in-Hybrid liefert 11,3 KWh Energie und hat eine Kapazität von 31,3 Ah. Er wiegt satte 131 Kilogramm und der Kombi damit, abhängig von der Ausstattung, 1,8 bis 1,9 Tonnen. Die Ladedauer des Akkus beträgt für eine 100%-Ladung an einer Ladestation mit 3,3 kW Leistung bei 230 Volt 3 Stunden und 10 Minuten.
2.0 GDI | 1.5 Blue HDi 130 L1/L2 | 1.5 Blue HDi 130 L1/L2 | |
Hubraum [ccm] | 1.999 | 1.499 | 1.499 |
Leistung [PS] | 205 | 130 | 130 |
Getriebe | 6-Gang-Automatik | 6-Gang-Schaltgetriebe | 8-Gang-Automatik |
0-100 km/h [s] | Vmax [km/h] |
9,7 | 192 | 10,4(10,6)/10,6(10,9) | 186 | 10,8(11,1)/11,1(11,3) | 184 |
Kraftstoff | Benzin | Diesel | Diesel |
Der Optima Sportswagon macht es einem, wie bei der Wahl des Motors auch bei der Wahl der Ausstattungslinie leicht. Entweder entscheidet man sich für das Einstiegsmodell, was sich gar nicht nach Einstiegsmodell anfühlt, oder das Topmodell Spirit mit sehr guter Sicherheitsausstattung.
Sportswagon Attract
Luxus gibt es schon zum Einstieg mit der 2-Zonen-Klimaautomatik, dem beheizbaren Multifunktions-Lederlenkrad, den elektrisch einstellbaren und beheizbaren Vordersitzen mit Memory-Funktion für Sitz und Außenspiegel, dem 8-Zoll-Kartennavigationssystem mit sieben Jahren kostenfreien Navikarten-Updates und Kia Connected.
Der Attract besitzt von Werk aus 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und eine Dachreling, einen Smart-Key samt Startknopf, zwei Fahrmodi (Eco und Normal), beheizbare und elektrisch einstellbare Außenspiegel und eine Gepäckraumabdeckung, unter der das Ladekabel mit Schukostecker (inklusive Kabel-Kontrollbox zur Standardladung an einer 230-Volt-Haushaltssteckdose) unterkommt.
Die Sitze sind mit Stoff und die Seitenwangen mit Kunstleder bezogen. Das fesche und aufgeräumte Innenraumambiente wird mit der in unterschiedlichen Farben einstellbaren Ambientebeleuchtung attraktiver und der Klang mit dem Harman/Kardon Soundsystem samt Bluetooth-Freisprecheinrichtung, den Smartphone-Schnittstellen Android Auto und Apple CarPlay mit Sprachsteuerung und einem USB-Anschluss.
Mit den LED-Scheinwerfern und -Nebelscheinwerfern, dem dynamischen Kurvenlicht, der Berganfahrhilfe, dem Dämmerungssensor, dem Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, der Rückfahrkamera und den Parksensoren vorn und hinten erhöht sich die Sicherheit, von der die höhere Linie Spirit noch weit mehr zu bieten hat.
Sportswagon Spirit
Den Spirit, der nach 4.000 Euro Zuzahlung verlangt, erkennt man an der Privacy-Verglasung, den Sonnenschutzrollos in den hinteren Türen und dem serienmäßigen Gepäckraumtrennnetz.
Beim Infotainment tut sich mit dem zusätzlichen digitalen Radioempfang (DAB+) und der induktiven Ladestation für Smartphones nicht so viel wie bei der Sicherheit. Hier rechtfertigt der Spirit seinen Aufpreis voll und ganz mit einem ganzen Reigen an Fahrassistenten, zu denen der adaptive ACC-Tempomat mit Stop&Go-Funktion, der Querverkehrwarner zur Erkennung von Fahrzeugen im toten Winkel beim Querausparken, die Rundumsichtkamera und der Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff gehören.
Damit hat das Sicherheitskapitel aber noch kein Ende, denn auch der Spurwechselassistent mit Toter-Winkel-Warnung, die Verkehrszeichenerkennung, der Müdigkeitswarner, der Fernlichtassistent, der Frontkollisionswarner und der Einparkassistent zum Parallel- und Quereinparken sowie Parallelausparken gehören ebenso zum üppig geschnürten Sicherheitspaket des Spirit.
So viel Sicherheit zahlte sich im Test aus. Zwar gehörte der Kia Sportswagon Plug-in-Hybrid im ADAC-Bremstest mit einem durchschnittlichen Bremsweg von 38,1 Metern bei einer Vollbremsung aus 100 km/h nicht zu den besten Bremsern, aber im Euro NCAP-Crashtest erzielte der Optima in Form der Limousine 2015 die Maximalwertung von fünf Sternen.
Zusammenfassung
Ohne Kombi geht in der 4,90-Meter-Klasse in Deutschland fast gar nichts mehr und sich genau auf den zu konzentrieren, war eine gute Entscheidung, denn die Optima Limousine war ein Ladenhüter. Dagegen bietet der attraktivere Sportswagon fast alles, was man sich in einem Kombi wünschen kann, aber so nur selten erfüllt bekommt. Oder fallen Ihnen ganz spontan viele andere geräumige Kombis mit modernem Plug-in-Hybrid-Antrieb, sehr guter Ausstattung und hervorragendem Sicherheitsequipment mit sieben Jahren Herstellergarantie ein? Sicher nicht.