Fiat 500X Testbericht

Der Fiat 500 ist Ihnen zu klein und zu wenig praxistauglich? Dann werfen Sie doch einmal einen Blick auf den größeren Bruder, den Fiat 500X. Denn hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Wow-Wertung
6/10
Bewertet von Carwow nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Leichtfüßiges Handling
  • Bequemer Ein- und Ausstieg
  • Moderne Motoren

Was nicht so gut ist

  • Straffes Fahrwerk
  • Schlechte Übersicht
  • Wenig Stehhöhe unter der Heckklappe

Fiat 500X: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des Fiat 500X

Der Fiat 500X konkurriert mit Crossover-SUVs wie dem Nissan Juke, dem Opel Crossland X oder dem Seat Arona und ist bei den europäischen Verkäufen in seiner Klasse regelmäßig unter den Top fünf. Er überzeugt eben mit Platz und Charme.

Auf der Rückbank des 500X, der im Jahr 2014 auf den Markt kam und im Herbst 2018 ein Facelift erhielt, werden große Erwachsene nicht mehr gefaltet wie im 3,57 Meter kurzen Fiat 500. Man wird nicht mal kurz zwischen Vordersitz und Rückbanklehne geklemmt, sondern sitzt bequem. Fast jeder der an den Cinquecento denkt und am 70 Zentimeter längeren 500X die Heckklappe öffnet, staunt nicht schlecht.

Die Bedienung geht im 500X so leicht wie Schuhe binden. Er legt einen charaktervollen Auftritt hin und überzeugt mit in Wagenfarbe gehaltenen Armaturenbrettplanken und einem doppelten Handschuhfach. Mit dem 2018er Facelift ist alles noch ein bisschen besser und hübscher geworden.

Vor dem Fahrzeug stehend, erkennt man das 500X Facelift an der Frontpartie mit neuen LED-Tagfahrleuchten und Stoßfängern, an neuen Felgen und am Heck an den „durchbrochenen“ Heckleuchten, die der 500 schon beim 2015er Facelift erhielt.

Mit dem neuen Uconnect Infotainmentsystem mit 7,0 Zoll großem Touchscreen, Internetzugang, Digitalradio (DAB), Sprachsteuerung und Smartphone-Spiegelung auf dem Bildschirm spielt der 500X auf der Höhe der Zeit.

Den optischen Unterschied machen im Interieur das unten abgeflachte Lenkrad sowie die neuen Zierteile und Ziffernblätter für die Instrumente. In deren Mitte versorgt ein 3,5 Zoll großes TFT-Display den 500X-Lenker mit Infos vom Bordcomputer.

Drei- oder Vierzylinder-Turbo

Unter der Motorhaube sorgen neue Turboaggregate, die erstmals in Fiats Modellpalette im 500X zum Einsatz kommen, für den Vortrieb und geringeren Verbrauch: ein moderner Dreizylinder-Turbomotor mit 120 PS und ein Vierzylinderturbo mit der neuen Neungang-Automatik und 150 PS.

Drei Ausstattungslinien, von Downtown bis Outdoor, stehen bereit. Der 500X Urban ist in Design und Ausstattung auf den Stadtalltag ausgerichtet, der 500X Cross auch etwas für abseits der Straße und der 500X City Cross hat ein wenig von allem.

Fazit: Vorteile gegenüber dem kurzen 500? Viele. Mehr Platz, der erwachsenere Kofferraum, die gute Alltagstauglichkeit. Nachteile? Wenige. Die schlechte Sicht nach hinten und der Verzicht auf eine praktische, verschiebbare Rückbank.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis, das mit verbesserter Sicherheitsausstattung und den neuen Motoren aufgewertet wurde, stimmt beim 500X. Der 1,6-Liter-Einstiegsmotor und der neue 1,0-Liter-Dreizylinder sind eine vernünftige Wahl. Auf Langstrecke ist der neue 1,3-Liter-Vierzylinderturbo oder ein Diesel die bessere oder sparsamere Wahl.

Wie viel kostet der Fiat 500X?

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Entweder werden die Motoren, die alle die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen, mit einem Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetriebe oder von der Neungang-Automatik verwaltet. Bestellbar ist der 500X mit Vorderradantrieb, Frontantrieb mit elektronisch geregeltem Sperrdifferenzial (Traction+) oder Allradantrieb.

Der 500X liegt sauber und deutlich straff. Er ist damit handlich. Zwar holpert er etwas über schlechten Belag, aber die stramme Abstimmung passt gut zum Charakter des 500X. Mit dem Fahrmodusschalter lassen sich die Lenkung, die Kraftübertragung und das Ansprechen des Motors anpassen.

Die Benziner

Der ans Fünfganggetriebe gekoppelte Einstiegsmotor leistet im 500X 110 PS und sendet ohne Turbolader maximal 152 Newtonmeter Drehmoment an die Vorderräder. Reicht das im 1,4 Tonnen schweren 500X? Es reicht. Der Vierzylindersauger hängt gut am Gas und läuft 177 km/h.

Mit dem neuen 1.0 FireFly Turbo ist der 500X mit 188 km/h und mit 10,9 statt 11,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h noch leichtfüßiger unterwegs – mit Sechsganggetriebe und dem charakteristischen Dreizylinderklang. Solange nicht an 6.000 Touren herangedreht wird, arbeitet der quirlige Motor in den meisten Fahrsituationen kultiviert und leise-hintergründig. Für Ruhe im Fahrgeschäft sorgt die gute Dämmung.

Noch flotter ist man mit dem ebenfalls erstmals im 500X eingesetzten 1.3 FireFly Turbo unterwegs, der mit 270 statt 190 Newtonmetern noch mehr Drehmoment an die Vorderräder schaufelt und immer mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) geliefert wird. Mit den 9,1 Sekunden, die für den Standardsprint vergehen und einer Höchstgeschwindigkeit von 196 km/h ist man mit dem Vierzylinder noch flotter unterwegs.

Der 1.0 FireFly und der 1.3 FireFly sollen, so verspricht es Fiat, 20 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen als vergleichbare Benziner. In Zahlen: 6,0 und 6,4 Liter/100 km. In der Praxis wird es etwas mehr sein, wie im Test des 500X 1.6 e-torQ mit 110 PS, der sich statt den von Fiat versprochenen 6,8 Liter im Test alle 100 Kilometer 8,9 Liter Super aus dem 48 Liter großen Tank eingoss.

Die Diesel

Die Kräftigsten und Sparsamsten im Motorraum sind und bleiben die Selbstzünder. Gleich drei Diesel stehen zur Wahl. Der 1.3 MultiJet Diesel, wie alle mit SCR-Kat und Dieselpartikelfilter ausgerüstet, bekommt trotz 200 Newtonmeter Drehmoment mit seinen 1,4 Tonnen Gewicht ordentlich was zu tun.

Der 120 PS leistende 1.6 Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Frontantrieb und perfekt schaltbarem manuellem Sechsganggetriebe zieht mit 320 Newtonmeter souveräner an und verbraucht dafür nur einen halben Liter mehr. Deshalb erhält er eine Empfehlung.

Der 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS, der nur in Verbindung mit Allradantrieb und Automatik geliefert wird und nur im City Cross und Cross zu bestellen ist, muss es wegen 30 Newtonmeter mehr Drehmoment nicht sein, denn er ist mit zusätzlichen 3.000 Euro deutlich teurer.

Platz und Praxistauglichkeit

Mit 4,27 Meter Länge und 1,80 Meter Breite ist der 500X, was die Platzverhältnisse im Innen- und Kofferraum angeht, neben dem kastigen Fiat 500L ebenfalls ein Familienwagen.

Reifere Jahrgänge steigen bequem ein und aus und junge Familien freuen sich über 350 bis 1.000 Liter Kofferraumvolumen. Schade, dass bei heruntergeklappten Rückbanklehnen eine Stufe im Laderaumboden bleibt, dass die Rückbank nicht wie im 500L verschiebbar ist und die Stehhöhe unter der Heckklappe nicht gerade üppig ausfällt.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Cult

Der Cult kommt mit 16-Zoll Stahlfelgen, Tagfahrlicht, Spurhalteassistent und einem Multifunktionslenkrad.

Cross

Der 500X Cross kommt mit 19-Zoll Leichtmetallfelgen, einem 7-Zoll Touchdisplay und Multifunktionslenkrad.

Sport

Die Sport Version verfügt über 18-Zoll Leichtmetallfelgen, einem 7-Zoll Touch Display und einem höhenverstellbaren Sitz für den Fahrenden.

Dolcevita Launch

Der Dolcevita Launch kommt mit 18-Zoll Leichtmetallfelgen, Sport-Lenkrad, 7-Zoll Touchscreen inkl. Apple CarPlay und Andorid Auto und einer Klimaautomatik.

Yacht Club Capri

Serienmäßig gibt es hier einen 7-Zoll Touchscreen inkl. Apple CarPlay und Android Auto, eine Verkehrszeichenerkennung, eine Spurhalteassistenz und eine Rückfahrkamera.

Sicherheit und Schutz

Im ADAC-Bremstest kam der Fiat 500X 1.4 MultiAir nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach mittelmäßigen 36,7 Metern zum Stehen.

Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit vier von fünf Sternen bewertet.

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