Dacia Sandero (2012-2020)
Günstiger Allrounder
6.990 € - 12.600 € Preisklasse
5 Sitze
3,5 - 7,6 l/100km
Der Dacia Sandero ist der Preisknaller, das absolute Schnäppchen, ein super günstiger Kleinwagen, viel preiswerter als ein VW Polo … Wer einfach ein neues Auto zum niedrigen Preis sucht, für den gibt es zurzeit kaum Passenderes, oder? Zum Einstiegspreis von 7.000 Euro hat der Dacia Sandero unter den Kleinwagen nicht mehr viele echte Konkurrenten. Alle, der Ford Fiesta, der Opel Corsa und sogar der etwas seichte Mitsubishi Spacestar kosten mehr.
Ermöglicht wird der Kampfpreis durch die günstige Produktion in Rumänien und den Teileaustausch mit Renault. Das Ergebnis kann überzeugen. Pragmatiker und Vernunftmenschen kommen im Innenraum des fünfsitzigen Fünftürers gut klar mit den Platzverhältnissen. Der Kofferraum fällt mit bis zu 1.200 Liter Volumen überdurchschnittlich groß aus und wenn etwas richtig schweres transportiert werden soll, verkraftet der kleine Rumäne viel mehr, als man es ihm anfangs zutraut. Dafür benötigt er nicht viel Leistung, das heißt, er hat gar nicht die Wahl. Maximal 95 PS müssen reichen.
Zum Facelift-Termin erhielt der Dacia Sandero mit den LED-Tagfahrleuchten und dem neuen Dacia Markengesicht noch einige Verfeinerungen, die sich auch auf den Innenraum auswirkten, in dem ein neues Lenkrad, zusätzliche Ablageflächen und hochwertigere Kunststoffverkleidungen verbaut wurden. Karg geht es heute trotzdem immer noch zu, speziell mit der Grundausstattung. Und auch die Sicherheitsausstattung ist leider etwas von gestern.
Aber gerade auch diese Kosteneinsparung durch den Verzicht auf Fahrassistenzsysteme macht den Dacia Sandero zum Preis-Leistungs-Knaller und zu einem Kleinwagen im Polo-Format zum weit niedrigeren Preis mit langer Garantiezeit. Wenn Sie sich davon angesprochen fühlen, lesen Sie einfach weiter.
So klein, so taff. Der Dacia Sandero ist 4,06 Meter lang, aber er ist nicht zimperlich und belastbar wie ein Lastesel. Er schafft vier schwere Jungs mit Handgepäck, eine Kleinfamilie mit viel Übergepäck oder beim Kleinumzug die richtig schwere Ladung. Damit lässt er sogar manche große Limousine hinter sich. Beispiel gefällig? Der fast fünf Meter lange Stinger von Kia, der mit seinen 366 PS begeistert, begeistert nicht mehr, wenn der vierte Mann wegen der zu geringen maximalen Zuladung von 392 Kilogramm draußen bleiben muss. Der Sandero ist dagegen ein Lademeister. Im Einstiegsmodell SCe 75 können 442 Kilogramm transportiert werden.
Und auch auf den Sitzplätzen gibt sich der rumänische Lastesel kaum eine Blöße. Auf den vorderen Plätzen herrscht zwar nicht viel Seitenhalt, aber reichlich Bewegungsspielraum. Hinten ebenso, wenn vorne kein ganz langbeiniger Mensch Platz genommen hat. Für die dreiköpfige Familie reicht auch der Kofferraum. 320 bis 1.200 Liter sind in dieser Klasse ein überdurchschnittlicher Wert, denn mehr passt auch in Bestseller-Gepäckräume wie dem des Ford Fiesta (292 Liter) oder Opel Corsa (285 Liter) nicht hinein. Die Ladekante im Sandero ist mit 76 Zentimeter allerdings etwas hoch geraten. Ein Polo Kofferraum packt 351 Liter, aber zu welchem Preis?
Technische Daten
Länge | 4,06 Meter |
Breite | 1,73 Meter |
Höhe | 1,52 Meter |
Kofferraumvolumen | 320 bis 1.200 Liter |
Türen | 5 |
Leergewicht | 1.045 bis 1.192 Kilogramm |
Zuladung | 417 bis 442 Kilogramm |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1.487 bis 1.628 Kilogramm |
Zulässiges Anhängelast ungebremst / gebremst |
520 bis 595 Kilogramm / 1.080 bis 1.090 Kilogramm |
Dacia Sandero (2012-2020) Farben
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Wenig Gewicht, wenig Hubraum, wenig Zylinder, wenig PS = Wenig Verbrauch – So einfach geht die Formel auch heute noch im Kleinwagen. Weil er nur knapp über eine Tonne wiegt, ist nicht nur das Handling des tendenziell indirekt einlenkenden und weich federnden Sandero leicht, sondern auch die Motoren saugen nur wenig Benzin oder Diesel aus dem 50 Liter großen Tank.
Die Benziner
Der Dreizylinder mit 999 Kubik ist ein echtes Grundnahrungsmittel, aber nicht immer gleich gesund. Für die Stadt reicht der 73-PS-Benziner, aber er muss auch dort mit dem mäßig präzisen 5-Gang-Schaltgetriebe bei Laune gehalten werden. Auf der Landstraße gleitet man am besten, denn mit 95 Newtonmeter ist der Drehmomentgehalt eher Magermilch. Auf der Autobahn steigt das Geräusch dann mit mehr Drehzahl an. Dafür verbraucht der Dreizylinder wenig. 5,1 Liter Super in der Werksangabe und rund ein bis eineinhalb Liter mehr im realen Leben.
Für nur 0,2 Liter mehr Super tut es der TCe 90, und das mit 5,3 Liter/100 km im Schnitt und noch weniger Hubraum, aber dank des Turboladers mit mehr Kraft. Hier beschäftigen schon 140 Newtonmeter die Vorderräder mit mehr Durchzug. Der Spurt von 0 auf 100 km/h ist glatte vier Sekunden früher als im SCe 75 erledigt. Das ist von Vorteil. Wer sich für die 90-PS-Maschine statt dem müden Einstiegsmotor entscheidet, ist aus dynamischer Sicht daher klar für auf der richtigen Seite.
Die Diesel
Am dynamischsten geht es mit dem 95-PS-Diesel mit flotten 179 km/h voran. Und das bei einem durchschnittlichen Miniverbrauch von 3,6 Liter/100 km. Und auch mit 220 Nm Drehmoment hat der 1,5-Liter-Vierzylinder weit mehr Kraft zu bieten als jeder andere Motor im Dacia Sandero. Trotzdem werden sich die wenigsten für ihn entscheiden.
Die Anzahl der Langstreckenfahrer befindet sich im Kleinwagen Sandero eindeutig in der Unterzahl und der Aufschlag von fast 5.500 Euro aufs Einstiegsmodell ist für die meisten zu happig.
So viel lässt sich auf ein Autoleben gesehen gar nicht mehr einsparen. Zum Sparen gibt es mit dem 90 PS-Motor mit Autogas im 32-Liter-Flüssiggastank neben dem Benzintank eine sehr gute Alternative. Der Aufpreis von nur 1.000 Euro für die LPG-Version rechnet sich früher oder später wirklich.
SCe 75 | TCe 90 | TCe 90 LPG | Blue dCI 95 | |
Hubraum [ccm] | 999 | 898 | 898 | 1.461 |
Leistung [PS] | 73 | 90 | 90 | 95 |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe |
0-100 km/h [s] | Vmax [km/h] |
15,1 | 158 | 11,1 | 175 | 11,3 | 175 | 11,9 | 179 |
Kraftstoff | Benzin | Benzin | Benzin | Diesel |
Ausstattungsexzesse finden im Dacia Sandero nicht statt. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, das erstklassige Preis-Leistungs-Verhältnis etwas aus den Fugen geraten zu lassen. Das hat aber weniger mit den drei Ausstattungslinien Access, Essential und Comfort zu tun.
Sandero Access
Wollen Sie ein Auto mit absoluter Basisausstattung? Hier haben Sie es. Der Dacia Sandero besitzt als Einstiegsmodell weder ein Radio noch eine Klimaanlage. Die kann man nicht einmal extra bestellen. Die Fenster müssen auf allen Plätzen ganz old school gekurbelt werden. An Sicherheitsequipment gibt es dazu nur das Minimum mit ESP, ABS, Bremsassistent, Berganfahrhilfe und den Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer.
Sandero Essential
Im Essential ist das Essentielle mit an Bord. Das Dacia Plug & Radio mit MP3-fähigem CD-Player, die Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und automatischer Türverriegelung, die elektrischen Fensterheber vorne und die Nebelscheinwerfer – aber immer noch keine Klimaanlage. Die kann man sich im Sandero Essential für 600 Euro hinzubestellen. Diese Variante ist somit für die meisten die erste wirklich akzeptable Wahl.
Sandero Comfort
Im Topmodell Comfort, das auf 16- statt auf 15-Zoll-Rädern rollt. ist die manuelle Klimaanlage serienmäßig mit an Bord und noch einiges hilfreiche und komfortable mehr, wie der auf Langstrecke bequeme Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, der Bordcomputer, die vordere Mittelarmlehne, die Außentemperaturanzeige und die elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegel.
Das Komfort-Paket mit höhenverstellbarem Lenkrad und Fahrersitz ist ebenfalls Serie. Das Medi-Nav Evolution-Infotainment nicht. Deshalb sollte man es für 350 Euro zusätzlich mit ordern, denn dafür ist nicht nur die Navigationsfunktion inklusive, sondern auch das Einbinden via Smartphone via Apple CarPlay oder Android Auto möglich.
Mehr investieren kann man selbstverständlich, aber es ist nicht immer sinnvoll. Ein Ersatzrad kostet 100 Euro Aufpreis (sinnvoll). Die 470 Euro für die Metallic-Lackierung kann man sich im Sandero Access nicht nur sparen, sondern man muss es sogar, denn für das Einstiegsmodell ist der Glanzlack nicht zu haben. Im Sandero Comfort kosten die Klimaautomatik und die Einparkhilfe vorn jeweils 200 Euro und die Kombination aus hinterer Einparkhilfe und Rückfahrkamera faire 350 Euro Aufpreis. Und sogar eine Lederpolsterung steht für 500 Euro für den Comfort im Angebot. Damit gerät das erstklassige Preis-Leistungs-Verhältnis dann tatsächlich ein wenig aus den Fugen. Aber wer bestellt ein Sparauto mit Lederausstattung? Eben.
Mehr Sicherheit würde mancher gerne bestellen. Kann er aber nicht. Auf moderne Fahrassistenten verzichtet der Dacia Sandero weitgehend. Kopfairbags? Notbremsassistent? Fehlanzeige. Im ADAC-Bremstest kam der Sandero in seiner Stepway-Variante nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach einigermaßen befriedigenden 36,1 Metern zum Stehen.
Zusammenfassung
Der Preis entscheidet oft. In diesem Sinne ist der Dacia Sandero eine richtige Entscheidung. In Sachen Sicherheit hinkt er der Konkurrenz, egal welche Ausstattung gewählt wird, weiterhin hinterher, aber im Preis überholt er sie. Für den Grundpreis eines Dacia Sandero gibt es bei Volkswagen ziemlich genau einen halben Polo. Und zwei Jahre anstatt wie beim Sandero drei Jahre Garantie.
Die Motoren und die Ausstattung sind nicht spitze und auch beim Infotainment geht nicht viel, aber das Platz- und Kofferraumangebot erreicht Klassenniveau – zum Preis eines Gebrauchten, aber in neu. Wer einfach nur ein neues Auto zum niedrigen Preis sucht, für den könnte die Suche hiermit schon zu Ende sein.