E-Auto direkt am Bordstein laden – Neues Pilotprojekt startet
30. April 2024 von Patrik Chen
Dein Weg zum neuen Auto
In Köln und Nörvenich ist ein neues Pilotprojekt zum Aufladen von E-Autos gestartet. Eine neue kompakte Ladebuchse direkt im Bordstein wird soll das Problem der Ladeinfrastruktur in beengten Umgebungen lösen.
Der Mangel einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur ist seit Langem schon eines der Hauptprobleme der stockenden Mobilitätswende. In Zusammenarbeit mit Rheinmetall startet ein neues Pilotprojekt für die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Dazu wird auf das innovative Konzept eines Ladebordsteins zurückgegriffen.
- 4 Test-Bordsteine in Köln öffentlich verfügbar
- 2 weitere Testorte in Nörvenich nahe Köln
- Laden direkt am Bordstein mit bis zu 22 kW
- Platzsparender und optisch ansprechender als die Ladesäule
Seit der ersten Vorstellung des Ladebordsteins 2022 hat Rheinmetall die Technologie weiterentwickelt und will sie nun in öffentlichen Praxistests erproben.
Innovative Alternative zu Ladesäulen
Der Ladebordstein von Rheinmetall soll die in Deutschland zum Teil immer noch lückenhafte Ladeinfrastruktur aufbessern. Vor allem in beengten Bereichen wie Innenstädten könnten sie mehr Lademöglichkeiten anbieten, ohne Platz wegzunehmen wie es etwa Ladesäulen benötigen. Zusammen mit der Stadt Köln und der Gemeinde Nörvenich startet der Hersteller nun öffentliche Tests an denen E-Auto-Besitzerinnen und Besitzer einfach teilnehmen können. Jeweils zwei Ladebordsteine wurden in den beiden Orten verbaut und stehen nun der Öffentlichkeit als Ladepunkte zur Verfügung.
Die maximale Ladeleistung liegt bei 22 kW. Zwar ist damit kein Schnellladen möglich, aber für Straßenparker, Mehrfamilienhäuser ohne eigene Parkmöglichkeit, Park & Ride-Parkplätze oder Kunden- bzw. Mitarbeiterparkplätze kann der Ladebordstein eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Netz darstellen.
Die Integration von Lademöglichkeiten direkt in die bestehenden Bordsteine am Straßenrand bietet gegenüber klassischen Ladesäulen einige Vorteile. So sparen sie nicht nur Platz, sie lassen sich auch relativ leicht in bestehende Infrastruktur einfügen, darüber hinaus fallen sie optisch im Stadtbild kaum auf und eignen sich daher besonders für historische Innenstädte oder andere beengte Räume.
Wetterfestes und sicheres Aufladen
Der Einbau von Ladebordsteinen kommt natürlich auch mit seinen eigenen Herausforderungen. So muss die Ladestation wetterfest gemacht werden und auch robust genug, dass Fahrzeuge ohne Probleme über den Ladebordstein fahren können. Rheinmetall hat dazu ein Gehäuse aus Edelstahl eingebaut mit integrierter Temperaturkontrolle sowie zahlreichen Sicherheitsfunktionen, damit potentielle Laderinnen und Lader auch bei Regen, Schnee, Hitze und anderen Widrigkeiten den Bordstein nutzen können.
Im Ladebordstein ist auch ein 4G-Modem integriert gemeinsam mit der RFID-Authentifizierung für die gängige Freischaltung der Ladestation. Nach der Freischaltung der Ladestation öffnet sich auch Ladebuchse, sodass kein Kontakt zum Bordstein nötig ist.
In Köln sind die jeweils 2 Ladebordsteine auf der Dürener Straße und der Klosterstraße verbaut. In Nörvenich finden sich die Bordstein in Eschweiler über Feld an der Heribertstraße sowie in Nörvenich an der Ubierstraße. Sollten sich die Bordsteine im Praxistest beweisen, könnten demnächst auch in weiteren Städten neue Ladebordsteine eingebaut werden.